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AHO Aktuell - 30.04.2005

Hamburg: Kein Pardon für >>Kampfhunde<< +++ 600 EURO Hundesteuer


Hamburg (aho) - Nach den jüngsten Beißattacken zieht der Hamburger
Senat die Daumenschrauben an. Die alte Hundeverordnung wird laut einem
Bericht der in Hamburg erscheinenden Morgenpost (MOPO) durch ein
neues, wesentlich schärferes Hundegesetz abgelöst, das auch den
allgemeinen Leinenzwang beinhaltet.

Für das neue Hundegesetz werden alle Vierbeiner laut MOPO
klassifiziert. Je nach Gefährlichkeit der Tiere sollen verschiedene
Regeln eingeführt werden. Haltungsgenehmigung, Leinen- und
Maulkorbpflicht sowie erhöhte Hundesteuer (600 Euro im Jahr; bisher 90
Euro) gelten bereits heute für Staffordshire Bullterrier, Pitbull,
American Staffordshire Terrier und alle Hunde, die als "individuell
gefährlich" eingestuft werden. In diese Kategorie soll zukünftig auch
der Bullterrier fallen. Für Hundehalter, die einen Bullmastiff, Dogo
Argentino, Dogue de Bordeaux, Fila Brasileiro, Mastiff, Mastin
Español, Mastino Napoletano, Kangal, Kaukasischen Owtscharka, einen
Tosa Inu und (neuerdings) einen Rottweiler besitzen, gelten
Haltungsgenehmigung, Leinen- und Maulkorbpflicht und erhöhte
Hundesteuer generell auch. Sie können sich davon aber durch einen
bestandenen Wesenstest und einen Sachkundenachweis befreien lassen.

Und das sieht das neue Hundegesetz laut Morgenpost im Einzelnen vor:

Chippflicht: Zur eindeutigen Identifizierung bekommt jeder Hund einen
Chip verpasst. Die Daten werden in einem zentralen Register erfasst.

Hundehaftpflichtversicherung: Alle Hundehalter müssen die Police
zwingend abschließen.

Kategorien und Rassen: Hunde werden je nach Gefährlichkeit in vier
Kategorien (bisher drei) eingestuft.

Leinenzwang: Pflicht für alle Hunde. Ausnahmen nur für Besitzer
ungefährlicher oder kleiner Hunde (unter 50 Zentimeter Schulterhöhe)
mit Sachkundenachweis.

Strafen: Wer die neuen Bestimmungen missachtet, muss mit härteren
Strafen rechnen - im Extremfall droht ein generelles Verbot, Hunde zu
halten.

Im Gegenzug ist geplant, die Zahl der Freilaufflächen für Hunde bis
zum Sommer von 60 auf 79 zu erhöhen.

Die Eckpunkte sollen bei einer Expertenanhörung im
Gesundheitsausschuss beraten werden. Über den Sommer will
Gesundheitssenator Dräger am Gesetzentwurf arbeiten, Ende September
soll die Bürgerschaft das neue Hundegesetz verabschieden. "Gut, dass
da jetzt Dampf reinkommt", wird der tierpolitische Sprecher der CDU,
Michael Fuchs, in der Zeitung zitiert. SPD-Innenexperte Andreas
Dressel: "Je schneller uns ein konkreter Gesetzentwurf vorliegt, desto
besser." Erkennbar sei allerdings schon jetzt, dass durch Chip- und
Haftpflicht die Hundehaltung teurer werde.

Auch Wolfgang Poggendorf, Chef des Tierschutzvereins, spricht von
"guten Ansätzen", warnt aber laut MOPO ebenfalls vor den Kosten: "Wer
mehrere Rottweiler hat, muss das Geld für die erhöhte Hundesteuer erst
mal aufbringen."



 



 

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