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AHO Aktuell - 24.05.2005

Achtung: Mäuse können Hantaviren übertragen


Osnabrück (aho) - Gelenk- und Gliederschmerzen, Schlappheit und meist
hohes Fieber- diese grippeähnlichen Krankheitssymptome zeichnen auch
die in Deutschland eher selten vorkommende Infektion mit Hantavieren
beim Menschen aus. Im Vergleich zu den Vorjahren häufen sich in
einigen Regionen Niedersachsens, darunter auch das Osnabrücker Land,
die Krankheitsfälle. Aktuell sind zehn Fälle der meldepflichtigen
Erkrankung festgestellt worden, sechs davon allein in Bissendorf,
teilt der Gesundheitsdienst für Stadt- und Landkreis Osnabrück mit

Der Gesundheitsdienst für Stadt und Landkreis Osnabrück habe deshalb
sofort reagiert und mit einem Rundschrieben alle niedergelassenen
Ärzte informiert, um deren Aufmerksamkeit auf die seltene Erkrankung
zu lenken, berichtet Amtsarzt Dr. Gerhard Bojara. Die in Deutschland
erworbenen Infektionen zeichnen sich vor allem durch eine Beteiligung
der Nieren und weniger ausgeprägt eine Störung der Blutgerinnung aus,
erläutert der Mediziner. Auffällig dabei können auch Rückenschmerzen
und Hinweise auf eine eingeschränkte Nierenfunktion in Form von
Wassereinlagerungen sein. Im Verdachtsfall kann die Erkrankung durch
eine Bestimmung von Antikörpern gegen Hantaviren im Blut zweifelsfrei
festgestellt werden, so Bojara

Die Übertragung erfolgt durch eine bestimmte Mäuseart, die vor allem
in waldreichen Gebieten vorkommt. Insbesondere in Jahren mit großem
Nahrungsangebot kann es zu einer starken Vermehrung der Mäuse kommen,
die das Virus übertragen. Die Infektionsübertragung erfolgt durch
direkten Kontakt mit infizierten Mäusen oder deren Ausscheidungen
sowie das Einatmen virushaltigen Staubs.

Der Gesundheitsdienst für Stadt und Landkreis Osnabrück empfiehlt
deshalb verstärkt auf ein nagetierfreies Wohnungsumfeld zu achten.
Lebensmittel und Futtermittel müssen sicher gelagert werden. Bei
Arbeiten in Schuppen, Kellern, auf Terrassen oder in Carports und
Garagen sollte bei Mäusebefall zunächst für gute Lüftung gesorgt und
eine Staubentwicklung vermeiden werden. Sofern möglich, sollten
feuchte Reinigungsmaßnahmen genutzt werden. Auf Fegen und Staubsaugen
sollte bei Mäusebefall möglichst verzichtet werden. Weiterhin kann das
Infektionsrisiko durch das Tragen von Einmalhandschuhen und
Schutzkleidung möglichst mit Mund- und Nasenschutz deutlich verringert
werden, so die Experten des Gesundheitsdienstes.






 



 

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