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AHO Aktuell - 14.06.2005

Schleswig - Holstein: Keine akute Gefährdung durch Pferdeherpes


Kiel (aho) - Das Landwirtschaftsministerium in Kiel hat die Ergebnisse
der Untersuchungen zum Thema Pferdeherpes bekannt gegeben.
Pferdehalter waren in den zurückliegenden Wochen beunruhigt über
Bewegungsstörungen bei ihren Tieren. Für Verunsicherung sorgten
Berichte über fieberhaft erkrankte Pferde mit Problemen bei der
Koordination der Bewegungsabläufe. Daraufhin wurde spekuliert, dass
ein besonders aggressiver Herpesvirusstamm eingeschleppt worden sein
könnte, der zu besonders ernsten Krankheitsbildern führt. In die
Hintergründe dieser zunächst rätselhaften Erkrankungen konnte jetzt
Klarheit gebracht werden.

Auf Veranlassung des Landwirtschaftsministeriums in Kiel richtete das
Landeslabor in Neumünster kurzfristig eine besondere
Untersuchungsstrecke ein. Ziel war die weitergehende Charakterisierung
der bereits frühzeitig gefundenen Herpesviren. In enger Zusammenarbeit
von Pferdehaltern, Tierärzten und Landeslabor konnten zudem weitere
Proben gewonnen werden. Die Blutproben und Nasentupfer wurden mit
modernsten molekularbiologischen Methoden untersucht. Die
entscheidenden Erkenntnisse ergab schließlich der Vergleich des
genetischen Fingerabdrucks der gefundenen Herpesviren. Das Ergebnis:
Die bei den beprobten Pferden gefundenen Erreger waren in keinem Fall
identisch. Nachgewiesen wurde vielmehr ein Querschnitt der
Virusstämme, die Tierärzte seit vielen Jahren hierzulande (und in ganz
Europa) beobachten. Hinweise auf das Vorliegen von Virusstämmen, die
derzeit zum Beispiel in Nordamerika zu ernsthaften Erkrankungen
führen, haben sich nicht gefunden.

Es ist somit davon auszugehen, dass bei den erkrankten Pferden ein
unzureichender Impfschutz vorgelegen hat. Solche Tiere können den
Erreger in sich tragen, ohne zunächst Krankheitserscheinungen zu
zeigen. Zusätzlich belastende Faktoren, vor allem Stress, können dann
jedoch in kürzester Zeit das volle Krankheitsbild auslösen.

Durch die enge und gezielte Zusammenarbeit von amtlichen und
praktizierenden Tierärzten und dem Landeslabor konnten die Grundlagen
für ein sinnvolles Herangehen geklärt werden. Ob aber eine Impfung
gegen das Equine Herpesvirus beim Einzeltier angezeigt und sinnvoll
ist, sollte - wie generell bei jeder Impfung - erst nach sorgfältiger
Prüfung durch den betreuenden Tierarzt entschieden werden. Die jetzt
vorliegenden Untersuchungsergebnisse unterstreichen aber die
grundsätzliche Bedeutung der sorgfältigen Einhaltung von Impfschemata
für die Gesunderhaltung der Tiere.






 



 

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