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AHO Aktuell - 23.06.2005

Seehundnachwuchs: Hände weg von vermeintlichen Heulern


Bonn (aho) - Urlaubszeit an der Nordseeküste: Wenn Menschen in Scharen
Entspannung suchen, bringen Seehunde auf Sandflächen ihren Nachwuchs
zur Welt und reagieren besonders empfindlich auf Störungen. Falsche
Tierliebe und schlechtes Wetter sind Hauptgründe für verwaiste
Jungtiere am Strand. Der Deutsche Jagdschutz-Verband (DJV) appelliert
deshalb an Strand- und Wattbesucher, einen Sicherheitsabstand von
mindestens 300 Metern einzuhalten und vermeintliche Heuler keinesfalls
anzufassen.

"Falsch verstanden Tierliebe macht junge Seehunde schnell zu Waisen,
denn der menschliche Geruch schreckt das Muttertier ab", so
DJV-Präsident Jochen Borchert. Häufig sei das Weibchen lediglich
Fische jagen und lasse das Junge auf der vermeintlich sicheren
Sandbank zurück. Seien plötzlich Menschen vor Ort, traue sich das
scheue Alttier nicht zum "heulenden" Nachwuchs.

Der DJV rät Urlaubern, die Polizei oder die zuständige Seehundstation
zu informieren, wenn sie einen klagenden jungen Seehund beobachten.
Ortskundige Seehundjäger entscheiden dann, was zu tun ist. Die von den
Jagdverbänden gegründeten Forschungs- und Aufzuchtstationen für
Seehunde in Friedrichskoog (Schleswig-Holstein) und Norden-Norddeich
(Niedersachsen) nehmen verwaiste Tiere auf und bereiten sie auf das
Leben in Freiheit vor. Knapp 60 Tiere sind insgesamt seit Anfang Juni
in die beiden Stationen gekommen. Sie werden für die Forschung
markiert und im Spätjahr wieder im Wattenmeer ausgesetzt.

Seehunde unterliegen zwar dem Bundesjagdgesetz, sind jedoch seit
Anfang der siebziger Jahre ganzjährig geschont. Dies gilt ähnlich auch
für Seeadler oder Wanderfalken. Im Rahmen der weiterhin bestehenden
Pflicht zur Hege machen sich die Jäger in allen Fällen mit Projekten
und ehrenamtlichem Engagement stark für den Artenschutz.



 



 

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