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AHO Aktuell - 19.07.2005

Kreisveterinäre warnen: >Hände weg von tierischen Urlaubssouvenirs!<


Borken (aho) - Urlauber in südlichen Gefilden kennen den Anblick: Ein
knuddeliger, offenkundig aber vernachlässigter Bello sucht
Familienanschluss und löst dabei Mitleid aus. "Wir müssen dem ‚armen'
Tier helfen", heißt es dann nicht selten, so dass so mancher Hund bei
der Abreise kurzerhand mit ins Auto gepackt und nach Hause genommen
wird. Vor solch einem Handeln warnt der Fachbereich Tiere und
Lebensmittel des Kreises Borken allerdings ausdrücklich. Wer
illegal Tiere - insbesondere Hunde - aus südeuropäischen
Urlaubsländern mitbringt, gefährdet den hiesigen Tierbestand und
möglicherweise sogar Menschen (vor allem Kleinkinder und
Immungeschwächte)
. Kreisveterinär Dr. Markus Nieters weiß aus
Erfahrung, dass den Urlaubern in der Regel gar nicht bewusst ist, dass
sie mit ihrer vermeintlichen Hilfsaktion unter Umständen großes
Unglück über die hiesige Hundepopulation bringen und gar Menschen in
Gefahr bringen können. Dabei ist eine Gefährdung durchaus möglich:
Schließlich sind bei Hunden in Südeuropa Blutparasiten wie zum
Beispiel Babesiose oder Leishmaniose keine Seltenheit. Aufgrund des in
den letzten Jahren milder gewordenen Klimas insbesondere in den
hiesigen Rheinauen kommen mittlerweile auch die für die
Weiterverbreitung dieser Erkrankungen verantwortlichen Zwischenwirte,
zum Beispiel die Sandmücke, in Deutschland vor. Sie sorgen für die
Übertragung auf andere Hunde oder womöglich den Menschen. Auch das
Risiko einer Tollwutinfektion sollte nicht unterschätzt werden.

Die Fachleute des Kreises raten daher dazu, grundsätzlich keine
"Fundhunde" aus den Mittelmeerländern mitzunehmen. Wer dennoch sein
Herz an einen Vierbeiner verloren hat, der müsse zwingend die
tierseuchenrechtlichen Vorschriften beachten, betont Dr. Nieters. Das
heißt: Der Hund muss gegen Tollwut geimpft sein (Impfung mindenstens
vier Wochen alt, aber nicht älter als zwölf Monate) und diese Impfung
muss im EU-Heimtierausweis eingetragen sein. Außerdem sollte man sich
die Ergebnisse von Blutuntersuchungen auf Blutparasiten vorlegen
lassen. Wer gerne "auf den Hund kommen möchte", den verweist der
Fachbereich Tiere und Lebensmittel der Kreisverwaltung daher viel
lieber an die Tierheime in der Region. "Dort warten zahlreiche
liebenswerte Vierbeiner auf ein neues Zuhause", unterstreicht
Kreisveterinär Nieters.



 



 

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