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AHO Aktuell - 02.08.2005

Empfehlungen zur Regulierung der Taubenpopulation


Stuttgart (aho) - Der Landesbeirat für Tierschutz hat in seiner
jüngsten Sitzung "Empfehlungen zur Regulierung der Taubenpopulation in
Städten" verabschiedet. Dies teilte das baden-württembergische
Ministerium für Ernährung und Ländlicher Raum am Dienstag (2. August)
in Stuttgart mit. Ziel sei es, gesunde Taubenbestände mit an die
lokalen Anforderungen angepasster und kontrollierter Größe zu schaffen
und dauerhaft zu erhalten.

Die "Empfehlungen zur Regulierung der Taubenpopulation in Städten"
enthalte Hinweise zur Bestandserhebung und Bewertung, Einbindung aller
Beteiligten in geeigneter Form sowie zu möglichen Ansprechpartnern,
zur gezielten Betreuung vorhandener Taubenschwärme, zu der Begrenzung
des Futterangebots und zur kontrollierten Fütterung, zu begleitenden
Maßnahmen, wie Öffentlichkeitsarbeit und Kontrollen sowie zu sonstigen
Maßnahmen.

Die Mitglieder des Landestierschutzbeirats sowie die bei der
Erstellung der Empfehlungen beteiligten Experten seien sich einig,
dass die Tötung von Tauben zur langfristigen Reduzierung der
Taubenbestände in den Städten nach den vorliegenden Erfahrungen nicht
geeignet ist. Eine erfolgreiche Regulierung gelinge nur, wenn das
Futterangebot und die Fortpflanzung mittels eines langfristigen
Konzepts eingeschränkt werden. Daher sei vor allem die Betreuung der
Tiere in Taubenschlägen oder ähnlichen Einrichtungen von
entscheidender Bedeutung. In Taubenschlägen könnten die Eier der
Tauben gegen Ei-Attrappen (Gipseier) ausgetauscht werden. Zudem sei in
derartigen Einrichtungen eine kontrollierte Fütterung der Tiere
möglich. Von Vorteil sei auch, dass in diesen Einrichtungen ein
Großteil des Kotes anfalle und somit die Verschmutzung von Gebäuden
und Bauwerken vermindert werden könne.

Die Arbeitsgruppe zur Erstellung der Empfehlungen, an der externe
Experten beteiligt waren, hat sich auch intensiv mit der Frage der
Verhinderung der Fortpflanzung mit hormonhaltigen Präparaten, der
sogenannten Taubenpille, befasst. Derzeit gibt es in der
Bundesrepublik Deutschland keine geeigneten und zugelassenen
Präparate, um damit die Fortpflanzung der Tiere sicher und
wirkungsvoll zu verhindern.

In einem weiteren Diskussionspunkt formulierte der Landesbeirat für
Tierschutz seine ablehnende Haltung gegenüber der Tötung männlicher
Eintagsküken der Legehennenzuchtlinien. Der Beirat hält die rasche
Entwicklung praxisgerechter Methoden für erforderlich, mit denen die
Tötung dieser Tiere künftig nicht mehr notwendig ist. Bei der
Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) Braunschweig befasst
sich derzeit eine Arbeitsgruppe mit der Entwicklung alternativer
Methoden. Der Landesbeirat für Tierschutz bittet die Landesregierung
dafür einzutreten, dass die Forschung zur Entwicklung alternativer
Methoden auf Bundes- und EU-Ebene nachhaltig verstärkt wird.

Die "Empfehlungen zur Bestandsregulierung von Stadttauben"
finden Sie im Internet als PDF-Dokument.




 



 

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