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AHO Aktuell - 30.08.2005

Herbstzecken +++ Tierärzte warnen vor erhöhte Infektionsgefahr


Frankfurt (aho) - Neue gefährliche Zeckenerreger breiten sich über
ganz Deutschland aus. Sie können den Hund auch im Spätsommer und
Herbst mit akuten bis tödlich verlaufenden Krankheiten infizieren.
Hierauf weisen der Bundesverband Praktizierender Tierärzte und die
Deutsche Gesellschaft für Kleintiermedizin (Fachgruppe in der
Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft) ausdrücklich hin.

Im Herbst ist zwar die Anzahl der Zecken geringer als im Frühjahr,
dennoch sind sie auch in dieser Jahreszeit infektiös. So kann ein
einziger Zeckenstich ausreichen, um im Spätsommer und Herbst die
gleichen schweren Krankheiten auf den Menschen oder den Hund zu
übertragen wie im Frühjahr. Unbehandelt verlaufen diese beim Hund oft
akut, häufig sogar tödlich oder verursachen chronische
Gelenkerkrankungen. Beispiele hierfür sind die Borreliose und die
Babesiose, die so genannte Hundemalaria, sowie die Hunde-Anaplasmose.
Der diesjährige feucht-warme Sommer begünstigt die Zeckenhäufigkeit
und das Übertragungsrisiko. Von Ende August bis Oktober gibt es eine
zweite Zeckensaison. Deshalb kann und darf man im Herbst in den
Zeckengebieten für Hunde keine Entwarnung geben.

Reisekrankheiten werden heimisch

Während die Anaplasmose als gefährliche Hundekrankheit erst seit
kurzem bekannt ist, galt die Babesiose bis vor wenigen Jahren noch
ausschließlich als Gefahr bei Reisen in den Süden. Das hat sich
geändert. Die Regionen mir infizierten Zecken beschränken sich nicht
mehr nur auf das Oberrheingebiet, das Saarland, die Isarauen bei
München und die Regensburger Gegend. Auch in der Berliner Gegend und
anderen Regionen in Deutschland, so betont Professor Eberhard Schein,
FU Berlin, Direktor des Instituts für Parasitologie und Internationale
Tiergesundheit, wurden mit Babesien infizierte Zecken gefunden, die
auch im Herbst ihre Erreger auf den Hund übertragen können. Gleiches
gilt für die Erreger der Hunde-Anaplasmose. Deshalb muss der Hund auch
im Spätsommer und Herbst vor den Blut saugenden Zecken geschützt
werden.

Schutz durch Prävention

Durch ein reines Absuchen des Hundes wird keine Sicherheit erreicht,
denn zu viele Zecken werden bei dieser Methode selbst von Fachleuten
übersehen. Zum wirksamen Schutz werden deshalb am häufigsten
Spot-on-Präparate eingesetzt, die als hochprozentige
Permethrinpräparate im Handel sind. Diese Permethrinpräparate werden
an einem oder zwei Punkten des Hundes aufgetragen und verteilen sich
dann über den ganzen Körper. Sie schützen ihn dabei wie mit einem
unsichtbaren Schutzschild, zum einen durch ihre abschreckende Wirkung,
Repellenteffekt, zum anderen durch ihre abtötende Wirkung. Alternativ
können auch Halsbänder verwendet werden. Durch diese Zweifachwirkung
wird der Hund bestmöglich geschützt. Die Schutzstoffe sind nicht
wasserlöslich. Gelegentliches Schwimmen, Baden oder Regen vermindern
deshalb ihre Wirkung nicht. Durch Schuppung der Haut verliert dieser
Stoff erst nach mehreren Wochen seine Wirkung und muss dann erneut
aufgetragen werden. Gefahren für den Hundehalter oder die Umwelt sind
nicht bekannt.



 



 

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