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AHO Aktuell - 10.09.2005

Rohe Fleischfuttermittel für Hunde und Katzen häufig mit Salmonellen verseucht


Guelph (aho) - Auch in Kanada ist es modern geworden, Hunde und Katzen
mit rohen Futtermitteln zu verabreichen, da dieser Art der Ernährung
positive Gesundheitseffekte für die Tiere zugesprochen werden. Um den
steigenden Bedarf zu decken, bieten immer mehr Zooläden, Supermärkte
und auch Tierärzte in Kanada frische, tiefgefrorene und
gefriergetrocknete Futtermittel an, welche rohes Fleisch verschiedener
Tierarten enthalten.

Kanadische Wissenschaftler der Universität Guelph haben jetzt solche
Futtermittel für Hunde und Katzen aus Läden in Guelph und
Kitchener/Waterloo gekauft und vor Ablauf des Verfalldatums
untersucht. Gefrorene Futtermittel wurden bei Raumtemperatur aufgetaut
und gefriergetrocknete Futter lies man nach Herstellerangaben mit
Wasser aufquellen. Insgesamt wurden 25 Proben einer mikrobiologischen
Untersuchung unterzogen.

In allen Proben wurden "coliforme Bakterien" in unterschiedlichen
Mengen (3,5 x 10(3) bis 9,4 x 10(6) CFU/g) nachgewiesen. Alle Proben
überstiegen den in Kanada gültigen Grenzwert von 1.000 CFU / g für die
Belastung von rohem Fleisch mit coliformen Keimen. Eine hohe Zahl von
coliformen Keimen deutet auf eine unsaubere Fleischverarbeitung hin.

Escherichia coli wurde in 15 von 25 Proben (64%) nachgewiesen. Jede
fünfte Probe (20%) war mit Salmonellen infiziert. Hierzu gehörten
Produkte mit Rind -, Schaf -, Wachtel -, Huhn - und Straußenfleisch.

Sporenbildende Bakterien wurden in 16 % der Proben ( 4 von 25)
gefunden. Nach Anreicherung wurde man in jeder Probe fündig.
Clostridium perfringens war in 5 von 25 Proben nachweisbar. Aus einem
Futtermittel mit frischem Putenfleisch konnte ein toxinbildender Stamm
von Clostridium difficile isoliert werden.

Der Eitererreger Staphylococcus aureus fand sich in einer Probe (1).

In der Vergangenheit wurden schon mehrfach krankmachende Erreger in
rohen Futtermitteln gefunden. In einer Studie wurden in 80% von selbst
von den Hundehaltern zusammengestellten Futtern Salmonellen gefunden.
30% der hiermit versorgten Hunde schieden Salmonellen mit dem Kot aus
(2). Zu ähnlichen Ergebnissen kommt eine Studie, in der Fleisch
untersucht wurde, welches an Greyhounds verfüttert wurde (3).

Die Wissenschaftler sehen in der Belastung der Futtermittel mit
Salmonellen und Clostridien ein noch nicht zu kalkulierendes Risiko
für die Tiere und ihre Besitzer. Letztgenannte seien sowohl durch den
Umgang mit den Futtermitteln als auch durch Darmerkrankungen und
Ausscheidungen ihrer Tiere gefährdet.


(1) Weese JS, Rousseau J, Arroyo L.
Bacteriological evaluation of commercial canine and feline raw diets.
Can Vet J. 2005 Jun;46(6):513-6.

(2) Joffe DJ, Schlesinger DP.
Preliminary assessment of the risk of Salmonella infection in dogs
fed raw chicken diets.
Can Vet J. 2002;43:441-442.

(3) Chengappa MM, Staats J, Oberst RD, et al.
Prevalence of Salmonella in raw meat used in diets of racing
greyhounds.
J Vet Diagn Invest. 1993;5:372-377


 



 

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