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AHO Aktuell - 06.10.2005

Großbritannien: Militante Tierschützer attackieren Pharmaindustrie


Köln / London (aho) - In Großbritannien bereiten militante
Tierschützer der Forschung betreibenden Pharmaindustrie abermals
Probleme. Nach einem Bericht des "Deutschen Ärzteblatts" fürchten
Arzneimittelhersteller für diesen Herbst und Winter neue gewaltsame
Angriffe. Erst kürzlich hatten Mitglieder der "Animal Liberation
Front" (ALF) eine Brandbombe vor der Eingangstür eines Mitarbeiters
des Arzneimittelherstellers GlaxoSmithkline (GSK) deponiert. Die
Universität Oxford wurde ebenfalls angegriffen, berichtet das
Fachjournal.

"Militante Tierschützer gefährden nicht nur die Zukunft der
pharmazeutischen Forschung in Großbritannien", wird ein Sprecher des
Pharmaverbandes "Association of British Pharmaceutical Industry"
(ABPI) im "deutschen Ärzteblatt" zitiert. "Diese kriminellen Angriffe
gefährden auch das Leben und die körperliche Unversehrtheit tausender
Mitarbeiter." Die ALF, die seit Jahren mittels Gewalt versucht,
pharmazeutische Hersteller im Königreich dazu zu bewegen, nicht länger
an Tieren zu forschen, wird von Scotland Yard als "sehr gefährlich"
eingestuft. Die Organisation hat nach Erkenntnissen der Behörden
"mehrere hundert Mitglieder und Sympathisanten", berichtet das Blatt.

Zuletzt zündete die Bande einen Sprengsatz vor der Haustür eines
GSK-Mitarbeiters in London. Es entstand Sachschaden. In den
vergangenen Jahren wurden laut Richard Ley dutzende Mitarbeiter
pharmazeutischer Unternehmen mittels Morddrohungen, Brandbomben,
Schlägen und Erpressung attackiert.

Der Zorn der ALF richtete sich in jüngster Zeit mehrfach gegen die
Universität Oxford. Die Universität baut derzeit ein neues
Forschungszentrum für Primaten. Im August hatten mehr als 500 bekannte
Forscher und Ärzte eine Pro-Tierversuchs-Deklaration unterzeichnet.
Darin heißt es, die pharmazeutische Industrie in Großbritannien
investiere jährlich mehr als drei Milliarden Pfund (4,7 Milliarden
Euro) in die Forschung und Entwicklung. Humane Tierversuche seien
unerlässlich für den Therapiefortschritt.

Jährlich werden in Großbritannien rund 2,7 Millionen Experimente an
lebenden Tieren vorgenommen. Meinungsumfragen zeigen, dass die
Mehrzahl der britischen Öffentlichkeit und Ärzteschaft für
Tierversuche sind, berichtet das "Deutsche Ärzteblatt" abschließend.



 



 

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