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AHO Aktuell - 04.11.2005
Mahnung: Exoten nicht aussetzen +++ heimische Arten gefährdet
Lingen (aho) - Goldfisch und andere exotische Tierarten, die in Aquarien und
Gartenteichen gehalten werden, sollten und müssen dort auch bleiben. Nach
Mitteilung der Stadtverwaltung von Lingen sind seit Neuestem in Einzelfällen
ausgesetzte Schildkröten und auffallend häufig auch Goldfische in den
Lingener Gewässern zu finden, die dort durchaus ernsthafte Schäden an den
heimischen Tierarten anrichten können.
Goldfische gehören nicht zu den einheimischen Fischarten, sondern stellen
eine Zuchtform dar, die ihren Ursprung in Asien hat. Da der Goldfisch ein
Allesfresser ist und sich unter anderem von den Eiern, Larven und
Kaulquappen anderer und seltener Wasserbewohner ernährt, kann er in
Kleingewässern zu einer ernsten Gefahr für den Bestand einiger einheimischer
Tierarten werden. Die hohe Vermehrungsrate der Goldfische kann dort dazu
führen, dass das lokale Aussterben seltener Tiere, wie des Laubfroschs und
des Kammmolchs, stark beschleunigt wird. Dieser Prozess beginnt schleichend,
da nicht die erwachsenen Tiere, sondern deren Eier und Larven gefressen
werden.
Wenn Goldfische einmal in einem natürlichen Gewässer ausgesetzt sind, ist es
sehr schwer, sie wieder herauszubekommen, denn mit Netzen und Keschern sind
sie kaum einzufangen. Mit großem Aufwand verbleibt als letzte
Lösungsmöglichkeit dann nur noch eine Elektrobefischung, wie sie von der
Stadt Lingen kürzlich in einigen Gewässern durchgeführt werden musste.
Goldfische gehören nicht in unsere natürlichen Gewässer und dürfen keine
Chance bekommen, die heimische Artenvielfalt zu stören und zu verändern.
Daher ist in Niedersachsen das Aussetzen gebietsfremder Arten oder das
Ansiedeln in der freien Natur und Landschaft grundsätzlich verboten. Eine
Möglichkeit, seine überzähligen Tiere zu verringern, ist zum Beispiel die
Abgabe der Tiere an eine Tierhandlung oder an Bekannte, die einen Zierteich
für Fische im Garten haben, erläutert die Stadtverwaltung von Lingen in
einer Mitteilung.
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