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AHO Aktuell - 03.12.2005

Schweiz: Strafverfahren nach tödlichem Pitbull-Angriff +++ Untersuchungshaft beantragt


Zürich (aho) - Die Staatsanwaltschaft Winterthur/Unterland und die
Kantonspolizei Zürich haben weitere Informationen zu dem am
1.12.2005 in Oberglatt (Schweiz) durch drei Pitbulls getöteten
sechsjährigen Jungen bekannt gegeben.


Die in der Zwischenzeit durch die Behörden vorgenommenen Ermittlungen
und Befragungen ergaben, dass der 41-jährige Halter fünf
Pit-Bull-Terrier am Donnerstagmorgen auf dem Gartensitzplatz der
Wohnung in einem provisorisch zusammengestellten Gehege untergebracht
hatte, um die Wohnung zu reinigen. Die fünf Tiere konnten aus dem
Verschlag ausbrechen. Drei der Hunde griffen kurz darauf den
6-jährigen Jungen auf dem Weg zum Kindergarten an und töteten ihn.

Gemäss den bisher gewonnenen Erkenntnissen führte der 41-Jährige fünf
der Tiere vor einigen Tagen aus Italien in die Schweiz ein. Vorher
lebten die Hunde eingeschlossen in einem Zimmer bei der betagten
Mutter des Mannes in Italien und hatten keinerlei Kontakt zu Menschen
sowie der Aussenwelt. In die Schweiz eingeführt hatte der Mann die
Hunde, um sie - wie er gegenüber der Staatsanwaltschaft aussagte - zu
verkaufen. Gemäss den Feststellungen von Medizinern weisen die
inzwischen getöteten Hunde im Kopf und im Halsbereich teilweise ältere
Narben auf.

Die Staatsanwaltschaft stellte für den Hundehalter sowie den Inhaber
der Wohnung Antrag auf Anordnung von Untersuchungshaft beim
zuständigen Haftrichter. Der Haftrichter des Bezirksgerichts Dielsdorf
wird am Wochenende über den Antrag entscheiden. Gegen den Hundehalter,
gegen den Inhaber der Wohnung sowie gegen die Freundin des
Hundehalter, eine 28-jährige Schweizerin, wurde eine Strafuntersuchung
wegen Verdachts auf fahrlässige Tötung eröffnet. Die Frau musste
aufgrund ihrer schlechten Verfassung am Donnerstag in eine
psychiatrische Klinik eingewiesen werden.

Bezüglich Hundehaltung ist über den Hundehalter ein Vorfall bei der
Kantonspolizei Zürich bekannt. Im April 2005 meldeten Passanten der
Polizei, dass in Wetzikon zwei Pit-Bull-Terrier herumstreunen würden.
Als die Polizisten eintrafen, waren die Tiere bereits durch Anwohner
eingefangen und in den Wohnwagen zurückgebracht worden. Der Halter,
bei ihm handelt es sich um den 41-jährigen Italiener, wurde
kontrolliert. Weil die Tiere keine Hundemarken trugen, wurde er mit
einen Bußgeld belegt. Weitergehende Maßnahmen wurden nicht für nötig
gehalten, da die Tiere niemanden angefallen oder gefährdet hatten,
heißt es in einer Pressemitteilung von Staatsanwaltschaft und
Kantonspolizei. Soweit zum heutigen Zeitpunkt bekannt ist, waren diese
beiden Hunde am Angriff auf das Kind nicht beteiligt.





 



 

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