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AHO Aktuell - 06.12.2005

Tollwütige Fledermäuse: Gefahr für Hund und Katze


Frankfurt a. M. (aho) - "Hunde- und Katzenhalter sollten dringend
überprüfen, ob ihr Tier gegen Tollwut geimpft ist, denn eine
Ansteckung ist jederzeit möglich", warnt Dr. Hans-Joachim Götz,
Präsident des Bundesverbandes Praktizierender Tierärzte e. V. (bpt).

Bestes Beispiel dafür ist die tollwütige Breitflügelfledermaus, die
am Freitagmorgen ein sechsjähriger Junge aus Neukölln mitten in der
Stadt gefunden und mit zur Schule genommen hatte. Erst gestern konnten
Tierärzte des Instituts für Lebensmittel, Arzneimittel und Tierseuchen
(ILAT) bei dem inzwischen verstorbenen Tier die tödliche Krankheit
feststellen. Mehrere Kinder aus Neukölln sind jetzt möglicherweise in
Lebensgefahr, weil sie ebenfalls Kontakt mit der an Tollwut erkrankten
Fledermaus hatten.

"Üblicherweise sind Menschen und Haustiere vor allem durch tollwütige
Füchse gefährdet. Wie der aktuelle Fall zeigt, stellen aber auch
Fledermäuse eine Gefahr dar - und dies sogar mitten in der Stadt", so
Hans-Joachim Götz. "Vor allem wegen der Übertragbarkeit der Tollwut
auf den Menschen ist es so wichtig, Hunde und Katzen regelmäßig durch
eine vorbeugende Impfung zu schützen", mahnt der bpt-Präsident.
"Ebenso wie die Neuköllner Kinder hätten auch freilaufende Hunde und
Katzen die tollwütige Fledermaus aufstöbern und sich infizieren
können. Vom Tierhalter unbemerkt, wären sie so zur tödlichen Gefahr
für ihre Halter geworden."

Hintergrund

Grundsätzlich können nahezu alle Säugetiere und auch Vögel an Tollwut
erkranken. Vornehmlich wird sie durch Fleischfresser übertragen. Das
Tollwutvirus wird mit dem Speichel infizierter Tiere ausgeschieden und
in der Regel durch Biss oder Kratzen weitergegeben. Die
Inkubationszeit, also die Zeit zwischen dem Biss durch ein infiziertes
Tier bis zum Auftreten erster Krankheitszeichen beträgt zwischen acht
Tagen und zwei Monaten. Aber auch eine längere Inkubationszeit ist
möglich. Der Krankheitsverlauf ist kurz. Infizierte Tiere verändern
ihr Verhalten. Sie werden nervös, scheu, haben Schluckbeschwerden und
vermehrten Speichelfluss. Im weiteren Verlauf der Krankheit werden die
Tiere aggressiv und bissig. Kurz vor ihrem Tod treten hochgradige
Lähmungserscheinungen auf. Die Tollwuterkrankung kann nicht behandelt
werden.


 



 

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