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AHO Aktuell - 07.12.2005

LK Darmstadt-Dieburg: Weitere Jäger an der Hasenpest erkrankt +++ Todesfall?


Darmstadt (aho) - Mindestens sechs Jäger haben sich mit der Hasenpest
infiziert. Davon geht das für den Landkreis zuständige Gesundheitsamt
in Darmstadt nach entsprechenden Blutuntersuchungen inzwischen aus.
Möglicherweise gibt es sogar einen Todesfall: Ein Mann verstarb am 20.
November an einem "mit der Tularämie zu vereinbarenden
Krankheitsbild"; eine gesicherte Diagnose konnte jedoch bisher nicht
gestellt werden. Die sieben Männer im Alter zwischen 46 und 73 Jahren
- alle kommen aus Südhessen - hatten am 29. Oktober an einer Treibjagd
in Griesheim teilgenommen und die erlegten Feldhasen anschließend
ausgeweidet. Wenige Tage später litten sie unter hohem Fieber,
Unwohlsein, Muskelschmerzen und anderen, erkältungsähnlichen
Beschwerden. Die Behörden vermuten, dass der hochansteckende Erreger
der Hasenpest (Francisella tularensis) beim Ausweiden übertragen
wurde, der Nachweis fehlt jedoch weiterhin. Die sechs erkrankten
Männer sind mittlerweile wieder wohlauf.

Am kommenden Wochenende sollen in der Gemarkung Griesheim und im
näheren Umkreis gezielt Hasen und Bisamratten für Untersuchungen im
Hessischen Landeslabor in Gießen geschossen werden. Von den Befunden
erhofft sich das Veterinäramt näheren Aufschluss. Typische Anzeichen
für einen Ausbruch der Hasenpest in der Tierwelt sind bisher nicht
erkennbar. Trotz genauer Beobachtung weisen keine
Verhaltensauffälligkeiten oder Funde von abgemagerten oder verendeten
Hasen, Kaninchen, Mäusen, Katzen oder Eichhörnchen darauf hin. Die
Krankheit kann auch durch blutsaugende Parasiten wie Zecken übertragen
werden.

Veterinär- und Gesundheitsamt appellieren an die Jäger, große Vorsicht
walten zu lassen (Handschuhe, Mundschutz, Desinfektion) und auf
krankhafte Veränderungen zu achten. Für Spaziergänger besteht keine
Gefahr, wenn sie sich in Wald- und Feldgebieten aufhalten. Hunde
sollen, wie bereits gemeldet, an der Leine gehalten werden.


 



 

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