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AHO Aktuell - 20.12.2005

Wildtiere brauchen im Winter viel Ruhe ++ Hunde unbedingt anleinen


Bonn (aho) - Advent, Weihnachten, Silvester: Während viele Deutsche
mit lästigen Pfunden ins neue Jahr starten, bedeutet der Winter für
heimische Wildtiere meist Fastenzeit mit deutlichem Gewichtsverlust.
Um den Nahrungsmangel - besonders bei starkem Frost und hohen
Schneelagen - zu überstehen, schalten sie auf "Energiesparmodus". In
dieser Zeit reagiert das Wild besonders sensibel auf Störungen, teilte
der Deutsche Jagdschutz-Verband (DJV) heute in Bonn mit.

"Kraft raubende Fluchten können besonders bei Dauerfrost und Schnee
für Hase, Hirsch oder Reh lebensbedrohlich werden, da die Fettdepots
zu schnell verbraucht werden", so DJV-Präsident Jochen Borchert. Er
appellierte deshalb besonders an Erholungssuchende in den
Mittelgebirgen und Alpen, auf ausgewiesenen Ski- und Wanderrouten zu
bleiben. Siedlungen, Straßen und Industrieanlagen schränkten die
Rückzugsmöglichkeiten für das Wild ohnehin schon stark ein, so
Borchert.

Im Gegensatz zu kleinen Säugern wie Igel oder Siebenschläfer, die den
Winter regelrecht verschlafen, kommen große Pflanzenfresser wie das
Reh nur mit dickem Fell und viel Ruhe über die nahrungsarme Zeit.
Hirsche halbieren zudem ihre Herzfrequenz auf 30 Schläge pro Minute.
Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen jedoch, dass Hirsche bei
ständiger Fluchtbereitschaft den Energiesparmodus gar nicht erst
"anschalten". Akute Beunruhigungen durch Menschen oder frei laufende
Hunde lassen den Energieverbrauch sogar um mehr als das Zehnfache
ansteigen. Wärme isolierende Fettpolster werden dann schnell
aufgebraucht und sind schwer zu ersetzen, die Wildtiere werden
anfälliger für Krankheiten. Auf der Suche nach Nahrung frisst das Reh-
und Rotwild schließlich die Triebe jüngerer Bäume oder schält die
Rinde ab, wodurch der Wald geschädigt werden kann.


 



 

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