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AHO Aktuell - 21.12.2005

Tierschutz zum Jahreswechsel: Die Angst vor dem großen Knall


Bonn (aho) - Für viele Menschen ist es ein schöner Brauch, reichlich
Böller und Kracher zu zünden, um das neue Jahr zu begrüßen. Der
Veterinärdienst des Amtes für Umwelt, Verbraucherschutz und Lokale
Agenda der Stadt Bonn weist darauf hin, dass dabei aber nicht nur
vielfältige Gefahren für die Menschen lauern, sondern auch viele
Hunde, Katzen, Vögel und andere Haustiere regelrecht Qualen ausstehen
müssen.

Als Folge der Lautstärke können durch Erschrecken Körperzittern und
Jaulen bis hin zu Störungen von Körperfunktionen, insbesondere des
Magen-Darmtrakts, auftreten. Aber auch der Schwefelgehalt der Knaller
macht vielen Haustieren zu schaffen. Im Explosionsfeld der Knallkörper
ist die Luft stark schwefelhaltig. Dieser Schwefel kann zu
Schleimhautreizung mit Augenbrennen führen. "Zwar versuchen Hunde,
deren Geruchsempfindlichkeit viel höher ist als die des Menschen, den
Schwefel zu meiden und auszuweichen, das ist aber oft nicht möglich"
erläutert Dr. Stefan Leopold, Tierarzt im Amt für Umwelt,
Verbraucherschutz und Lokale Agenda.

Er rät, die Tiere Silvester in der Wohnung zu lassen, Fenster und
Türen geschlossen zu halten, damit die Lautstärke der Knaller
möglichst gedämpft wird.

Die Knallerei wird häufig auch von den Tierhaltern als bedrohlich
empfunden und sie versuchen, das Tier zu beruhigen. Insbesondere bei
Hunden verleiht diese gut gemeinte Reaktion dem Ereignis jedoch eine
besondere Bedeutung und es wird ein Angstverhalten auf die Knallerei
antrainiert. Durch eine nachfolgende Belohnung wird der Hund diese
Reaktion zusätzlich verstärken. "Völlig ungeeignet ist es, den Hunden
die Ohren zuzuhalten. Dadurch wird die Angstreaktion erheblich
verstärkt" so Dr. Stefan Leopold.

Beruhigungsmittel sollten nur mit Vorsicht gegeben werden. In jedem
Fall ist vorher der Rat eines Tierarztes einzuholen. Die meisten
Präparate sind bereits längere Zeit vor Silvester täglich zu
verabreichen.

"Wer seinem Vierbeiner beistehen will, sollte mit ihm spielen und so
versuchen, ihn abzulenken" rät der städtische Tierarzt.

Aber nicht nur an die Tiere im Haus muss gedacht werden. Auch
Weidetiere sollten die Silvesternacht nicht draußen verbringen,
sondern aufgestallt werden. Insbesondere bei Pferden und jungen
Rindern besteht die Gefahr, dass sie in Panik geraten und ausbrechen.


 



 

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