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AHO Aktuell - 23.12.2005

Auf Hygiene achten: Sorgloses Füttern im Winter macht Vögel krank


Frankfurt/M (aho) - Die meisten Naturschutzorganisationen halten
nichts von der Hilfe aus Menschenhand. Winterfütterung ist ihrer
Meinung nach kein Naturschutz, weil sich nur die häufig vorkommenden
und nicht gefährdeten Arten wie Kohlmeisen, Amseln oder Buchfinken an
den Futterstellen einfinden. Seltenere Arten haben keinen Nutzen von
der Fütterung. Auch ist der Winter die Zeit, in der schwache und
kranke Vögel Platz machen für kräftige Tiere. Überleben zu viele den
Winter, entsteht im Frühjahr Konkurrenz um die begrenzte Anzahl der
Reviere und Brutplätze. Durch das reichhaltige Futterangebot wird den
bleibenden Vögeln ein Vorteil gegenüber den Zugvögeln eingeräumt.
Kommen diese im Frühjahr geschwächt von der langen Reise aus den
Winterquartieren zurück, treffen sie hier auf gut genährte Standvögel,
die ihnen den Lebensraum streitig machen. Hierauf verweist der
Bundesverband Praktizierender Tierärzte e. V. (bpt).

Infektionsquelle Futterplatz

Auch aus tierärztlicher Sicht kann der gut gemeinte Griff in die
Futterkiste großen Schaden anrichten. Immer wieder kommt es unter den
Singvögeln in der Nähe gut besuchter Futterplätze zu seuchenartigen
Ausbrüchen von Salmonellose. Durch fehlende Hygiene und eine
mangelhafte Pflege des Futterplatzes kann kotverschmutztes Futter das
vermeintliche Schlaraffenland in eine gefährliche Infektionsquelle
verwandeln. Ein Massensterben der Wildvögel ist nicht selten die
Folge. Wer sich trotz aller Gegenargumente zur Fütterung entschließt,
sollte unbedingt einige Grundregeln beachten:

· Nur in Maßen und nur bei Dauerfrostperioden von unter 5° C
und einer geschlossenen Schneedecke füttern

· Futterplatz täglich von Kot und Futterresten reinigen

· Futter trocken halten (gärendes oder quellendes Futter kann
einen qualvollen Tod der Vögel zur Folge haben)

· Artgerecht füttern: Weichfresser (z. B. Amsel, Rotkehlchen,
Zaunkönig) sind an ihren schmalen Schnäbeln zu erkennen, mit denen sie
harte Körner nicht knacken können. Diese Vögel benötigen ein
spezielles Weichfutter, das Fettbestandteile, Trockenobst und Insekten
enthält. Körnerfresser dagegen (z.B. Sperling, Buchfink, Gimpel)
können mit ihren breiten, kräftigen Schnäbeln auch dicke Schalen
öffnen. Nur die Meisen fressen sowohl Körner als auch Weichfutter.

· Keine Speisereste ausstreuen (das enthaltene Salz führt zu
Nierenschäden und damit zum Tod der Vögel)

· Bei Beobachten eines Massensterbens in der Umgebung: Fütterung
sofort einstellen, Futterplatz komplett reinigen und desinfizieren




 



 

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