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AHO Aktuell - 01.01.2006

Unfallrisiko Toxoplasmose +++ Infektionsrisiko Katze


Mansia (aho) - Menschen, die an einer latenten Toxoplasmoseinfektion
leiden, haben eine verzögerte Reaktionszeit. Sie sind deshalb häufiger
in Verkehrunfälle verwickelt. Dies folgern türkische Mediziner von der
Universität von Mansia aus ihren Untersuchungen, die sie jetzt im
Fachjournal "Forensic Science International" online veröffentlicht
haben. Die Mediziner hatten Menschen, die als Fahrzeuglenker an
Verkehrunfällen beteiligt waren, mit handelsüblichen Tests auf
Antikörper gegen den Parasiten Toxoplasma gondii untersucht und die
gefundenen Werte mit einer gleichaltrigen Kontrollgruppe verglichen.
Bei den an Unfällen beteiligten Menschen konnten die Wissenschaftler
viermal häufiger Antikörper gegen den Parasiten Toxoplasma gondii
nachweisen. Alkohol als Unfallursache wurde durch Blutuntersuchungen
ausgeschlossen.

Die Untersuchung bestätigt frühere Veröffentlichungen, die einen
Zusammenhang zwischen Verkehrunfällen und einer latenten
Infektion mit Toxoplasmen herstellen. Auch sonst werden Toxoplasmen
mit neurologischen Veränderungen bei Menschen in Verbindung
gebracht.

Katzen scheiden den Parasiten mit dem Kot aus. Menschen können sich so
z.B. beim Reinigen der Katzentoilette infizieren. Gelegentlich wird
der Parasit auch in rohem Schweinefleisch gefunden, so dass auch
eine Infektion durch den Verzehr von z.B. rohem Hackfleisch erfolgen
kann
. Auch unter Menschen ist der Toxoplasma-Parasit weit
verbreitet. Eine besondere Bedeutung besitzt die Infektion für
Schwangere, da bei einer Erstinfektion während der Schwangerschaft
eine Übertragung der Parasiten auf das ungeborene Kind möglich ist.
Kommt es danach nicht zu einem Abort (Fehlgeburt) oder einer
Totgeburt, so kann das Erscheinungsbild der vorgeburtlichen
Toxoplasma-Infektion beim Neugeborenen von den seltenen schweren
Schäden bis zu subklinischen, zunächst nur serologisch (im Bluttest)
nachweisbaren, Infektionen reichen. Bei klinisch nicht feststellbaren
Infektionen können sich jedoch nach vielen Monaten oder Jahren
Schäden einstellen, die besonders das Zentralnervensystem
(psychomentale Retardierung) und die Augen (Retinochorioiditis,
Erblindung) betreffen. Bei Kindern konnte ein Zusammenhang zwischen
Hyperaktivität, niederem Intelligenzquotienten und hohen
Toxoplasmawerten festgestellt werden.



Kor Yereli, I. Cüneyt Balcioglu and Ahmet Özbilgin
Is Toxoplasma gondii a potential risk for traffic accidents in
Turkey?
Forensic Science International, In Press, Corrected Proof,
Available online 5 December 2005,

 



 

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