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AHO Aktuell - 04.01.2006

Kleintierpraxis: Selbst bei regelmäßiger Entwurmung sind Hunde nicht immer wurmfrei


Bern (aho) - Selbst wenn man Hunde viermal jährlich mit einem
zugelassenen Tierarzneimittel entwurmt, können Tierbesitzer und
Tierarzt nicht von einer dauerhaften Wurmfreiheit ausgehen. Hierauf
verweisen Veterinärmediziner der Universitäten von Bern und Zürich
(Schweiz) im Fachjournal "Parasitology Research". Die Wissenschaftler
hatten Kotproben von 505 Hunden aus städtischen und ländlichen
Regionen im Westen und im Zentrum der Schweiz auf Würmer bzw. Wurmeier
untersucht. Nachfolgende Parasiten wurden nachgewiesen: Hundespulwurm
Toxocara canis (7.1%), Hakenwürmer (6.9%), Peitschenwürmer Trichuris
vulpis (5.5%), andere Spulwürmer wie Toxascaris leonina (1.3%),
Bandwurmer (1.3%), Haarwürmer Capillaria spp. (0.8%) und der
Fischbandwurm Diphyllobothrium latum (0.4%).

Mögliche Risikofaktoren wurden ebenso erfasst. In ländlichen Gegenden
waren im Vergleich zu "Familienhunden" aus Städten deutlich häufiger
Hakenwürmer und Bandwurmeier im Kot nachweisbar. Bei den Hunden vom
Lande wurden als Risiko für eine Infektion mit diesen Parasiten der
Kontakt zu bzw. das Fressen von Nagetieren, Innereien und Aas
identifiziert. Das Verfüttern von rohem Fleisch hatte keinen Einfluss.

Eine Gruppe von 111 Hunden wurde zudem alle drei Monate über einen
Zeitraum von einem Jahr mit einem zugelassenen Tierarzneimittel
(Pyrantel + Praziquantel +Febantel) entwurmt. Erfolg oder Misserfolg
wurde mittels monatlicher Kotproben überprüft. Trotz Behandlung lag
die Häufigkeit des Hundespulwurm im Jahresverlauf noch bei 32 %. Die
von Hakenwürmern, anderen Spulwürmern, Haarwürmern und Bandwürmern
schwankte zwischen 11 und 22 %. 75 % der 111 Hunde hatten im
Jahresverlauf wenigstens einmal Wurmeier im Kot. Die
Veterinärmediziner mahnen, dass trotz regelmäßiger Entwurmung Hunde
immer noch ein Infektionsrisiko für Artgenossen und Menschen
darstellen können.

Neben Kindern sind insbesondere Landwirte, Tierärzte,
Schlachter und Jäger
infektionsgefährdet. Ebenso Rollstuhlfahrer,
da diese auf Gehwegen mit ihrem Rollstuhl dem Kundekot nicht immer
ausweichen können.

Sager H, Moret CS, Grimm F, Deplazes P, Doherr MG, Gottstein B.
Coprological study on intestinal helminths in Swiss dogs:
temporal aspects of anthelminthic treatment.
Parasitol Res. 2005 Dec 22;:1-6


 



 

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