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AHO Aktuell - 31.01.2006

Tierschutz-Betrug: Bombige Gehälter +++ Partys +++ 600er Mercedes


Düsseldorf / Lübeck (aho) - Wegen Betruges in fast 170 000 Fällen muss
sich seit Montag ein Unternehmer vor dem Landgericht Lübeck
verantworten. Wie das Handelsblatt berichtet, legte der 50-Jährige
Eduard G. aus Tornesch, zu Prozessbeginn ein Geständnis ab.

Eduard G., Tierschützer des Vereins Arche 2000 in Seeth-Ekholt
bei Elmshorn, wird vorgeworfen, durch den unberechtigten Einzug von
Mitgliedsbeiträgen um mehr als 9,2 Millionen Euro betrogen zu haben.
Außerdem soll er einen Millionenbetrag für private Zwecke gebraucht
sowie mehr als 3,2 Millionen Euro Körperschaftssteuern hinterzogen
haben. Da sich der Ermittlungszeitraum aus Zeitgründen auf die Jahre
2003 bis 2004 beschränkt werden musste, dürfte der Schaden weitaus
höher liegen, da nach Auskunft von Staatsanwalt Henning Struck auch in
den vorhergehenden Jahren die Mitglieder des Tierschutzvereins um
Millionenbeträge betrogen wurden.


Wie das Handelsblatt berichtet, hatte der Beschuldigte sich nach
eigener Aussage um den Tierschutzverein Arche 2000 ein weit vernetztes
Firmengeflecht aus Autovermietung, Grafik- und Baubetrieben gegründet.
Gelder des Tierschutzvereines waren überdies in ein Motocross-Team des
"Tierschützers" gewandert. Der Angeklagte benutzte das Konto der
Tierschutzorganisation ebenfalls für seine privaten Ausgaben, da er
sich aufgrund eines älteren Insolvenzverfahrens kein eigenes Gehalt
auszahlte. Die Höhe seiner Ausgaben konnten aber nicht genau beziffern
werden. der Richter hielt ihm vor, von dem Geld der Arche auch einen
600er Mercedes für sich gekauft und Partys im Wert von rund 30.000
Euro veranstaltet zu haben, heißt es in der Zeitung.

Neben dem Unternehmer hat die Staatsanwaltschaft aus dem Umkreis der
etwa 20 weiteren Tatverdächtigen zunächst drei weitere frühere
Mitarbeiter von Arche 2000 beschuldigt. Ihnen wirft die Anklage vor,
an Betrugs- und Steuerstraftaten beteiligt gewesen zu sein. Der
Hauptbeschuldigte erklärte dem Richter, mit falsch ausgestellten
Quittungen und unechten Reisekostenabrechnungen seien den drei
Mitangeklagten "bombige Gehälter von bis zu 10.000 Euro monatlich"
gezahlt worden.


 



 

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