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AHO Aktuell - 08.02.2006

Tierschutzbetrug: Sechs Jahre und neun Monate Haft für Arche-2000-Chef


Tornesch/Lübeck (aho) - Nach nur drei Verhandlungstagen verurteilte
die Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Lübeck den selbsternannten
Tierschützer Eduard "Eppy" G. (51) aus Tornesch in einem spektakulären
Betrugsverfahren zu sechs Jahren und neun Monaten Haft. Zuvor hatten
der 51jährige und drei weitere Mitangeklagte eingeräumt, die
gutgläubigen Mitglieder der in Seeth-Ekholt angesiedelten "Arche 2000
Welt-Tierhilfe" um 9,2 Millionen Euro erleichtert zu haben.

Andrea M. (39), die Büroleiterin des Vereins, muss für drei Jahre
hinter Gitter. Jens D. (40), der Vereinsvorsitzende, sowie Frauke H.
(43), die das Büro des Tochtervereins in Strasburg leitete, erhielten
jeweils eine zweijährige Bewährungsstrafe und müssen 300 Stunden
gemeinnützige Arbeit leisten.

Gleich zum Prozessauftakt hatte "Eppy" ein umfassendes
Geständnis abgelegt. Auf seine Anweisung wurden Beiträge von
Vereinsmitgliedern per Bankabbuchung eingezogen, die noch lange nicht
fällig waren, vereinzelt sogar über das Jahr 2006 hinaus
. In seinem
letzten Wort sagte er am Dienstag: "Ich habe das von mir angerichtete
Chaos nicht als Straftat angesehen." Mittlerweile wisse er jedoch,
dass er große Fehler begangen habe.

Das Gericht blieb mit seiner Entscheidung knapp unter den von der
Staatsanwaltschaft geforderten acht Jahren Haft. Richter Arnold
Zimmermann sprach in seiner Urteilsbegründung von einem "ungeheuren
Geldkarussell". Die beiden Tierschutzvereine hätten einem
"Geldverschiebebahnhof" geglichen.

Alle Angeklagten haben die Möglichkeit, die Urteile in der Revision
anzufechten.


 



 

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