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AHO Aktuell - 14.02.2006

Deutschland: Geflügel - auch Hobbygeflügel - muss ab 20. Februar in den Stall


Berlin (aho) - Nachdem am Wochenende Vogelgrippefälle auch innerhalb
der Europäischen Union aufgetreten sind, werden die Schutzvorkehrungen
auch in Deutschland verschärft. "Ich werde den Empfehlungen der
Wissenschaftler folgen und mit einer Eilverordnung zum 20. Februar das
bundesweite Aufstallen von Geflügel erlassen", erklärte
Landwirtschaftsminister Horst Seehofer heute in Berlin. Ursprünglich
sollte die Stallpflicht erst ab dem 1. März wieder in Kraft treten.

Das Geflügel muss voraussichtlich bis Ende April 2006 in Ställen
gehalten werden. Dies gilt auch für Hobbytiere.

Auch Geflügelveranstaltungen und Märkte sind ab dem 20. Februar
verboten. Die Überwachung der Wildvögel wird verstärkt. Mit diesen
Maßnahmen zur Vorbeugung und Bekämpfung der Vogelgrippe folgt die
Bundesregierung der aktuellen Risikobewertung des
Friedrich-Löffler-Instituts.

Neue Risikobewertung

Es besteht laut Agrarministerium die Gefahr, dass auch Zugvögel von
der Südwest- und der Zentralroute des Vogelzuges den Virus
einschleppen könnten. Daraus ergibt sich die neue Risikobewertung.
Bisher ging die Gefährdung vor allem von Zugvögeln aus, die auf der
Ost-Route über den Nahen Osten und die Türkei fliegen.

Da die Rastgebiete der Vögel nicht vorhersehbar sind, haben sich die
Tierseuchenfachleute für eine bundesweite Stallpflicht der Tiere
ausgesprochen.

Erhöhte Aufmerksamkeit gefordert

Die erneute Stallpflicht bedeutet erhebliche Belastungen für die
Tiere und mehr Aufwand für die Tierhalter. Doch angesichts der
drohenden horrenden Schäden müssten alle angemessenen Maßnahmen
genutzt werden, so der Minister.

Seehofer appellierte deshalb an alle Tierhalter, die Bestimmungen zu
beachten. Dies gelte auch für die Hobbyhalterinnen und -halter.

Er rief die Bevölkerung zu erhöhter Aufmerksamkeit auf. Das Auffinden
verendeter Tiere soll umgehend den zuständigen Behörden vor Ort
gemeldet werden.

Hauptgefahr: Illegale Einfuhren

Der Minister betonte, das Hauptrisiko gehe nach wie vor von illegalen
Importen von Geflügel und Geflügelprodukten aus. Deshalb behalten alle
anderen bisher eingeleiteten Maßnahmen auch weiterhin ihre volle
Gültigkeit. Dazu gehören:

· verstärkte Kontrollen an den Grenzen

· verstärkte und umfassende Reiseinformationen

· Intensivierung der internationalen Zusammenarbeit und
Fortführung der deutsch-französischen "Task-Force". Sie
besteht aus Experten für Diagnostik, Epidemiologie und
praktischer Tierseuchenbekämpfung. Bei Ausbrüchen der
Geflügelpest kann sie auch in anderen Ländern schnell und
unbürokratisch vor Ort Hilfe leisten.

· intensives Wildvogelmonitoring mit Erhöhung der
Stichprobenzahlen

· Verbot von Geflügelschauen und

· Fortsetzung wissenschaftlicher Untersuchungen des
Friedrich-Löffler-Instituts zur Option, Freilandgeflügel
zu impfen.

Deutschland hat beim Kampf gegen die Vogelgrippe alle möglichen
Schutzvorkehrungen getroffen, unterstrich Seehofer. In Zukunft wird
die Risikobewertung ständig aktualisiert und die internationale
Kooperation verstärkt. Der EU-Agrarrat wird sich am nächsten Montag
ebenfalls mit dem Thema beschäftigen.

Mit Datum 31.01.2006 hat die FAO eine umfassende Analyse der Situation
bei der Vogelgrippe erstellt. Sie finden das 15-seitige PDF -
Dokument (Sprache: Englisch) auf der AHO - Hauptseite unter dem
Menüpunkt "FAO zu H5N1". Zusätzlich werden weitere Dokumente zur
Vogelgrippe in deutscher Sprache angeboten.




 



 

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