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AHO Aktuell - 16.02.2006

Experte: Höckerschwäne auf Rügen können sehr wohl Zugvögel sein!


Nürnberg (aho) - Der von Biologen momentan verbreitete Meinung, die
auf Rügen gefundenen Höckerschwäne seinen keine Zugvögel, widerspricht
der Leitende Veterinärmediziner des Tiergarten Nürnberg, Dr. med. vet.
Bernhard Neurohr. Nach seiner Meinung müssen die toten Schwäne nicht
zwangsläufig dort bereits länger gastierende Individuen sein, sondern
können infiziert aus anderen Einständen eingeflogen und besonders
durch Nahrungsmangel jetzt erst gestorben sein.

Der Veterinärmediziner belegt seine Darstellung mit Fachliteratur:
"Handbuch der Vögel Mitteleuropas" Band 2, Herausgeber Günther
Niethammer, bearbeitet von Kurt M. Bauer und Urs N. Glutz von
Blotzheim, Akademische Verlagsgesellschaft Frankfurt am Main 1968,
Höckerschwan Seiten 27 - 46:

Auf drei Seiten wird in diesem Standardwerk über die Wanderungen des
Höckerschwans berichtet:

Seite 32 oben: "Die Brutvögel Mittel- und Südschwedens ziehen erst
beim Zufrieren der Brut- und Mausergewässer an die Südküste Schwedens
und gelangen von hier während strenger Frostperioden zu den dänischen
Ostseeinseln Seeland und Fünen und an die deutsche Ostseeküste von
Schleswig-Holstein bis Rügen, ausnahmsweise an die Nordseeküste......"

Weiter unten: "Das wohl hauptsächlich nahrungsbedingte Umherstreichen
im Frühjahr und im Herbst (hauptsächlich Oktober/November) ist in ganz
Mittel- und Nordeuropa sowohl von wilden als auch von
halbdomestizierten Schwänen bekannt. Nachweise von Wanderungen über
große Strecken datieren vor allem aus dem Februar. Selbst in Mittel-
und Südschweden ziehen die Brutvögel gewöhnlich erst weg, wenn im
Dezember und Anfang Januar die Seen und Meeresbuchten zufrieren.
Umgekehrt können z.B. ostpreußische Brutvögel, die wohl zumeist vor
der Ost- und Nordseeküste überwintern, je nach Strenge des Winters
bereits ab Januar wieder auf die oft noch völlig eisbedeckten Seen
zurückkehren..."




 



 

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