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AHO Aktuell - 02.03.2006

Stadt Bielefeld: Derzeit kein Risiko für Katzenhalter


Bielefeld (aho) - Da in Bielefeld und Umgebung trotz umfangreicher
Untersuchungen der Erreger der Vogelgrippe bisher nicht nachgewiesen
wurde, beinhaltet ein Kontakt von Katzen mit Vögeln zurzeit kein
Infektionsrisiko der Vogelgrippe für die Katze und daher auch kein
Risiko für den Halter. Dies teilt das städtische Gesundheits-,
Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt im Zusammenhang mit dem auf
Rügen bei einer toten Katze festgestellten Vogelgrippe-Virus mit.
Katzenhalter sollten dennoch alle Möglichkeiten nutzen um zu
verhindern, dass Katzen Vögel jagen oder erlegen. Dies gebietet vor
allem der Schutz der Vögel, insbesondere der Singvögel, unabhängig von
der aktuellen Tierseuchengefährdung.

Die praktizierenden Tierärzte Bielefelds sind über die diagnostisch
Möglichkeiten informiert, um Verdachtsfälle abzuklären. Wenn die
Vogelgrippe die hiesige Region erreichen sollte, sind unbeaufsichtigt
im Freien herumlaufende Katzen - wie der Fall auf Rügen belegt hat -
bei Kontakt mit einer ausreichend großen Virusmenge gefährdet und
können unter Umständen auch den Erreger weitertragen. Wie groß die
Gefahren zurzeit sind, kann nicht sicher gesagt werden, da niemand
ausschließen kann, dass sich das Virus verändert.

Die Wissenschaftler des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) auf der
Insel Riems teilen zum Stand des Wissens und zur aktuellen
Risikobewertung zusammengefasst Folgendes mit: In den vergangenen drei
Jahren sind bei Hauskatzen und bei in Zoologischen Gärten gehaltenen
Großkatzen Infektionen mit dem Influenzavirus des Subtyps H5N1
festgestellt worden. Diese Infektionen und experimentell ausgelöste
Infektionen führten nicht immer zum Tod der Tiere.
Influenza-H5N1-infizierte Tiere scheiden das Virus über den Atmungs-
und Verdauungstrakt aus, entwickeln jedoch keinen Durchfall.

Der Verdacht einer Influenza-H5N1-Infektion einer Katze sollte
geäußert werden, wenn die Katze

o aus einer seuchenhygienisch gemaßregelten
Influenza-H5N1-Sperrzone stammt,

o als Freigänger Zugang zu Vögeln hat

und

o klinische Symptome einer Allgemeinerkrankung unter besonderer
Beteiligung des Atemtraktes zeigt.

Bei begründetem Verdacht einer H5N1-Infektion einer Katze muss der
Kontakt zu anderen Tieren, insbesondere Katzen, vermieden werden. Es
sollte auch eine besonders sorgfältige Hygiene (Säubern von Futternapf
und Katzentoilette) erfolgen, wobei handelsübliche Reinigungsmittel
verwendet werden können. Insbesondere ist der unmittelbare Kontakt mit
Speichel und anderen Sekreten zu vermeiden, welcher durch das zum Teil
sehr enge Zusammenleben zwischen Katzen und deren Besitzer besteht.

Darüber hinaus sind aus momentanem Wissensstand keine besonderen
Vorsorgemaßnahmen für den Tierbesitzer sowie Familienangehörige zu
veranlassen. Die bisher beim Menschen aufgetretenen Infektionen
setzten immer einen sehr intensiven Kontakt zu infizierten Vögeln mit
Aufnahme großer Virusmengen voraus. Auch wenn die zur Infektion des
Menschen benötigte Virusmenge nicht genau bekannt ist, scheint eine
starke Virusexposition als Infektionsquelle für den Menschen notwendig
zu sein. Personen mit geschwächtem Abwehrsystem sollten generell
besondere Vorsicht beim Kontakt auch mit gesund erscheinenden Tieren
walten lassen.


 



 

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