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AHO Aktuell - 09.03.2006
Tierquälerin muss vor Gericht +++ kistenweise Kadaver und Knochen
Pirmasens / Zweibrücken (aho) - Die im September entdeckten Missstände
in einer Dellfelder Tiervermittlung haben ein Nachspiel vor Gericht.
Wie die Staatsanwaltschaft Zweibrücken der Pirmasenser Zeitung
bestätigte, werde Anklage gegen die Betreiberin erhoben. Sie habe
einen Hund und acht Katzen andauernde Schmerzen und Leiden zugefügt.
Zum einen sei bei einer Durchsuchung im September 2005 die Pointer-
Hündin Lea "völlig abgemagert gewesen, mit offenen Stellen am
gesamten Körper und einigen Entzündungen", wird der Leitende
Oberstaatsanwalt Eberhard Bayer in der Pirmasenser Zeitung zitiert.
Darüber hinaus habe man acht Katzen aufgefunden, "angebunden,
zusammengekauert im eigenen Kot und Dreck liegend". Zudem seien diese
Tiere stark abgemagert gewesen und hätten unter Durchfall,
Katzenschnupfen und starkem Flohbefall gelitten, berichtet das Blatt.
Sowohl beim der Hündin als auch den Katzen handele es sich um einen
Verstoß gegen das Tierschutzgesetz, weil den Tieren länger andauernde
Schmerzen und Leiden zugefügt worden seien, so Bayer weiter.
Für das weitere Verfahren ist das Amtsgericht Zweibrücken zuständig,
ein Prozess wurde noch nicht terminiert. Das Tierschutzgesetz sieht
einen Strafrahmen von einer Geldstrafe bis zu drei Jahren Gefängnis
vor, sagt Oberstaatsanwalt Bayer der Zeitung. Keine strafrechtliche
Bedeutung hätten die bei der Durchsuchung gefundenen Tierkadaver: "Das
wurde möglicherweise als Tierfutter verwendet, die Todesursachen sind
aber nicht nachweisbar."
Wie die Pirmasenser Zeitung berichtet, hatte die Betreiberin die
Tiervermittlung Anfang September verlassen, als Tierschützer und
Polizei schlecht gepflegte und kistenweise tote Tiere und Knochen
gefunden hatten. Die Frau war für die Ermittlungsbehörden zunächst
drei Monate nicht auffindbar, bevor sie sich Anfang Dezember meldete.
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