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AHO Aktuell - 12.03.2006

Kleintierpraxis: Flöhe sind bei Hunden und Katzen auch im Winter aktiv


München (aho) - Hunde und Katzen sind zu allen Jahreszeiten von Flöhen
befallen. Dabei bestehen bei der Häufigkeit des Flohbefalls keine
statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den Jahreszeiten
Frühling , Sommer, Herbst und Winter. Hierauf weisen Wissenschaftler
des Instituts für Vergleichende Tropenmedizin und Parasitologie der
Fakultät für Veterinärmedizin an der Ludwig-Maximilians-Universität
München in der Fachzeitschrift "Veterinary Parasitology" hin.

Flöhe zählen zu den häufigsten Ektoparasiten, mit denen Tierärzte in
der Kleintierpraxis konfrontiert werden. Bei Hunden und Katzen gibt es
nur wenige Flohspezies, die regelmäßig in solchen Zahlen vorkommen,
dass sie als Lästlinge von Bedeutung sind: Katzen-, Hunde, Menschen-,
Hühner- und Igelfloh. Über Vorkommen und Verbreitung in Deutschland
gibt es keine exakten Daten. Ziel einer laufenden Studie des Instituts
für Vergleichende Tropenmedizin und Parasitologie ist es, mit Hilfe
von Felduntersuchungen in verschiedenen Regionen Deutschlands und
einer bundesweiten Umfrage an Tierärzte und Besitzer epidemiologische
Daten zum Vorkommen und zur Verbreitung von Flöhen bei Hund und Katze
zu sammeln und auszuwerten.

Die Wissenschaftler aus München haben für ihre Studie in den Regionen
Karlsruhe, Nürnberg and Leipzig insgesamt 1922 Hunde und 1838 Katzen
in 12 Tierarztpraxen zwischen Juli 2003 und Juni 2004 systematisch auf
Flohbefall untersucht. Dabei zeigte sich, dass 99 Hunde (5,13%) und
263 Katzen (14,33%) von Flöhen befallen waren. Am häufigsten waren
Hunde (7,87 %) im Juli und Oktober befallen. Bei Katzen (21,14 %) war
es der Zeitraum Juli bis September. Die niedrigsten Befallsraten
wurden bei Hunden mit 2.88 % zwischen November und Mai festgestellt.
Bei Katzen war es der Zeitraum von November bis April mit 12,15 %.

Obwohl die Tiere im Sommer tendenziell häufiger von Flöhen befallen
waren, war dieser Unterschied aber statistisch nicht signifikant. Die
Ergebnisse zeigen auch keinen Einfluss klimatischer Faktoren auf den
Flohbefall. Es bestand auch kein Unterschied bei Hunden und Katzen aus
städtischen und ländlichen Regionen.

Als Floharten wurden hauptsächlich Ctenocephalides felis (katzenfloh),
Ctenocephalides canis (hundefloh), Archaeopsylla erinacei (Igelfloh),
Pulex irritans (Menschenfloh) und Ceratophyllus gallinae (Hühnerfloh)
diagnostiziert. Mit 81,5 % war C. felis am häufigsten vertreten. Es
folgten C. canis mit 12.5%, A. erinacei mit 2.7% und mit 1,7 der
Menschenfloh P. irritans.



Beck, W., K. Boch, H. Mackensen, B. Wiegand and K. Pfister
Qualitative and quantitative observations on the flea population
dynamics of dogs and cats in several areas of Germany
Veterinary Parasitology, Vol137, Issues 1-2 , 2006, pp: 130-136

 



 

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