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AHO Aktuell - 20.03.2006

Tollwut: Weitere 170.000 Impfköder zum Schutz von Mensch und Tier


Koblenz (aho) - Am 23. März beginnt in Rheinland-Pfalz die nächste
Tollwut-Impfaktion für Füchse. Das teilte das Landesuntersuchungsamt
(LUA) in Koblenz mit.

Zunächst verteilen unter anderem Förster und Jäger dort, wo Menschen
wohnen, etwa 23.000 Handköder. Ab dem 3. April werfen Flugzeuge
weitere 147.000 Futterpresslinge ab. Für die gleichmäßige Verteilung -
vorgesehen sind 30 Köder pro Quadratkilometer - sorgen eine Satelliten
gestützte Navigation und der vollautomatische Abwurf der
streichholzschachtelgroßen Happen.

Betroffen von dieser achten Impfaktion seit November 2004 sind die
Kreise Mainz-Bingen, Alzey-Worms, Bad Kreuznach, Kusel, Birkenfeld,
Kaiserslautern, Bad Dürkheim, Südliche Weinstraße, der
Rhein-Pfalz-Kreis und der Donnersbergkreis. Ein Teil der in Fett und
Fischmehl verpackten Schluckimpfungen für Füchse wird in kreisfreien
Städten ausgelegt: Worms, Frankenthal, Ludwigshafen, Neustadt an der
Weinstraße, Speyer, Kaiserslautern und Mainz.

Die Impfaktion kostet das Land rund 106.000 Euro. Sie soll die
Krankheit eindämmen, die im Januar 2005 nach fast sieben tollwutfreien
Jahren wieder in Rheinland-Pfalz ausgebrochen ist. Seither wurde die
gefährliche Tierseuche im Landesuntersuchungsamt bei 34 Füchsen, einem
Reh und einem Pferd nachgewiesen. Gefunden wurden die Tiere im
Donnersbergkreis sowie in den Kreisen Alzey-Worms, Kusel und
Mainz-Bingen, zuletzt waren es zwei verhaltensauffällige Füchse in der
Ortsgemeinde Bodenheim und ein weiterer in Nackenheim. (Kreis
Mainz-Bingen).

Um zu verhindern, dass die Tollwut in die Stadt Mainz einzieht, wird
dort besonders intensiv geimpft. Auch an den möglichen
Übergangsstellen nach Hessen soll sicher gestellt werden, dass alle
Füchse ausreichend geimpft sind. Ein besonderes Augenmerk gilt der A
60 im Süden und der nördlich davon gelegenen Bahnlinie über den Rhein.

Der in den Ködern enthaltene Impfstoff ist nach bisherigen
Erkenntnissen für Haustiere unschädlich. Menschen sollten die Köder
nicht anfassen. Kommt es doch zum Kontakt mit der Impfflüssigkeit,
wird empfohlen, die Hände mit Wasser und Seife zu waschen, mit Alkohol
zu desinfizieren und sofort einen Arzt aufzusuchen.

Hundebesitzer sollten ihre Hunde im Impfgebiet nicht frei laufen zu
lassen, damit sie keine Köder fressen und damit den Impferfolg bei den
Füchsen beeinträchtigen.

Sollte ein Hund oder eine Katze dennoch einen Impfköder zerbeißen oder
schlucken, besteht bei gültigem Tollwutimpfschutz kein
Infektionsrisiko für das Tier.

Tollwut ist eine gefährliche Infektionskrankheit. Sie wird durch ein
Virus hervorgerufen, das sich auch im Speichel infizierter Tiere
befindet. Hunde, Katzen und Weidetiere sollten gegen Tollwut geimpft
werden. Auf den Menschen wird Tollwut hauptsächlich durch Bisse
übertragen. Spaziergänger sollten ihre Hunde deshalb zur Sicherheit
anleinen und Wildtiere nicht anfassen. Wer den Verdacht hat, sich zum
Beispiel durch einen Biss infiziert zu haben, sollte die Wunde
gründlich mit Wasser und Seife ausspülen, sie mit hochprozentigem
Alkohol desinfizieren und sofort einen Arzt aufsuchen. Kurze Zeit nach
der Ansteckung kann ein Ausbruch der in der Regel tödlich verlaufenden
Krankheit beim Menschen durch eine nachträgliche Impfung verhindert
werden.

Mit Tollwut infizierte Tiere sterben in der Regel nach vier bis zehn
Tagen. Anzeichen einer Infektion sind Wesens- und Verhaltensänderungen
wie erhöhte oder verminderte Erregung, Aggressivität oder
Benommenheit. Wildtiere verlieren ihre angeborene Scheu und wagen sich
bis in Ortschaften vor. Sie werden orientierungslos, angriffslustig
oder beißsüchtig.


 



 

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