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AHO Aktuell - 28.04.2006

170 Hängebauchschweine vermittelt +++ 280 weitere, 100 Pferde und Ponys?


Darmstadt (aho) - Die etwa 170 Hängebauchschweine, die im September
des vergangenen Jahres vom Veterinäramt des Landkreises
Darmstadt-Dieburg von einer Familie Schwinn beschlagnahmt worden sind,
gehen einer artgerechten Tierhaltung entgegen. Das Veterinäramt des
Kreises Darmstadt-Dieburg hatte im vergangenen Herbst eingegriffen,
weil gegen deren Halterin ein Tierhalteverbot vorlag. Nach Angaben der
Amtstierärztin des Kreises Darmstadt-Dieburg, Christa Wilczek, mussten
seinerzeit einige Schweine eingeschläfert werden, weil die Tiere in
einem völlig verwahrlosten Zustand, schwer krank und stark abgemagert
waren. Einige weibliche Tiere seien damals trächtig gewesen und hätten
seitdem Ferkel bekommen.

Die Tiere wurden zwischenzeitlich wieder aufgepäppelt und auf einem
Hof in Weiterstadt untergebracht. Wie der Landkreis mitteilt, hat der
Deutsche Tierschutzbund die Tiere nun gekauft und die ersten 43
Hängebauchschweine abgeholt. Ihr künftiges Dasein fristen die Schweine
nun an insgesamt 21 Orten in ganz Deutschland wie etwa in Tierparks,
Wildgehegen oder bei Tierschutzvereinen. Die restlichen Tiere werden
in der nächsten Woche abgeholt und ebenfalls in weiteren Einrichtungen
untergebracht.

Mit dem Erlös von rund 1.700 Euro bestreitet das Veterinäramt einen
Bruchteil der Kosten von mehreren tausend Euro, die durch die
Unterbringung, Fütterung und ärztliche Versorgung der Tiere entstanden
sind. Der Rest wird der selbst ernannten Tierschützerin, die die
Behörden und Gerichte schon seit Jahren beschäftigt, in Rechnung
gestellt.

Der Deutsche Tierschutzbund vermutet, dass die "notorischen
Tiersammler" in Rheinland-Pfalz noch weitere ca. 280
Hängebauchschweine und mindestens 100 Pferde und Ponys besitzen. Die
Tierschützer hatten auf einem Hof in Rheinland-Pfalz, der Moorenmühle
bei Bad Ems, weitere Pferde, Hängebauchschweine, Gänse, Lamas, Rinder,
Ziegen und Schafe geortet. Die Tiere waren nicht nach Geschlechtern
getrennt und vermehrten sich deshalb unkontrolliert. Die geschätzten
über tausend Tiere waren vernachlässigt und krank. "Was wir bisher
erleben ist wohl nur die Spitze des Eisberges. Dieses Tierdrama ist in
den Dimensionen unvorstellbar", beklagen die Tierschützer in einer
Pressemitteilung.


 



 

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