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AHO Aktuell - 04.05.2006

Weiterhin H5N1 - Vogelgrippe bei Wildvögeln +++ Risiko für Nutzgeflügel hoch


Insel Riems (aho) Immer noch werden fast täglich Infektionen von
Wildvögeln mit dem hoch pathogenen Vogelgrippevirus vom Typ H5N1 Asia
im nationalen Referenzlabor für aviäre Influenza am
Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) auf der Insel Riems festgestellt.
Der aktuelle Stand liegt derzeit bundesweit bei 337 infizierten
Wildvögeln. "Obwohl die Zahlen nicht mehr so drastisch zunehmen wie zu
Anfang des Seuchengeschehens, bleibt die Lage problematisch," so der
Präsident des FLI, Prof. Dr. Thomas C. Mettenleiter gegenüber der
Presse. Das Risiko einer Einschleppung des Geflügelpestvirus in
Nutzbestände sei weiterhin als sehr hoch einzuschätzen.

In acht Bundesländern trat das Virus bis jetzt bei Wildvögeln auf,
hauptsächlich bei Wasservögeln. Aber auch infizierte Aasfresser wie
Greif- und Rabenvögel wurde gefunden. In Sachsen wurde das Virus
erstmalig in Deutschland auch in einen Nutzgeflügelbestand direkt oder
indirekt über Wildvögel eingeschleppt. Obwohl vorher in Sachsen kein
H5N1 Virus bei Wildvögeln gefunden wurde, war der Seuchenausbruch ein
Hinweis auf die Anwesenheit des Erregers in den dortigen Wildvögeln.
Der erste Nachweis einer H5N1 Infektion in einem Wildvogel in Sachsen
folgte kurze Zeit später. "Dies verdeutlicht die fortdauernde Dynamik
im Vogelgrippe-Geschehen in der Wildvogelpopulation", so der Präsident
des FLI. Auch die H5N1-Nachweise bei Störchen in Brandenburg müssten
hinsichtlich der Herkunft der Infektionen genauestens untersucht
werden.

Da nicht abzusehen ist, wann das Seuchengeschehen bei Wildvögeln
zurückgeht, müssten Maßnahmen zur Verhinderung von Kontakten zwischen
Nutzgeflügel und Wildvögeln nach Auffassung des FLI weiterhin
durchgeführt werden. Im Gegensatz zur vorhandenen Bedrohung der
Geflügelbestände sieht das FLI aber keine Anzeichen für eine Anpassung
des H5N1 Virus an den Menschen. "Vogelgrippe ist immer noch primär
eine Tierseuche", bekräftigt Prof. Mettenleiter.

 



 

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