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AHO Aktuell - 09.06.2006

Kleintierpraxis: Permethrinvergiftungen bei Katzen unverzüglich behandeln


Hannover (aho) - Bei frühzeitiger Behandlung einer
Permethrinvergiftung besteht für die betroffenen Katzen eine gute
Prognose. Dies berichten Veterinärmediziner der Klinik für kleine
Haustiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover im
Fachjournal "Tierärztliche Praxis". Die für diese Untersuchung
ausgewerteten zehn Krankengeschichten stammten von Katzen, die von
ihren Besitzern mit einem für den Hund zugelassenen Spot-on-Präparat
zur Floh - und Zeckenprophylaxe behandelt worden waren, das Permethrin
enthielt.

Die ersten Symptome wurden vom Besitzer nach zwei bis 24 Stunden
bemerkt und hielten 12 Stunden bis zu vier Tage (im Mittel 30 Stunden)
an. Neben Zittern, Pupillenerweiterung, generalisiertem
Krampfgeschehen, Herzrasen, Überhitzung des Körpers und Taumeln traten
ventrikuläre Extrasystolen (Extraschläge des Herzens) auf. Die
Therapie umfasste unter anderem Waschen mit Seifenlösung, Scheren,
Regulation der Körpertemperatur sowie Behandlung der Krämpfe und des
Zitterns mit Diazepam (neun Katzen) und Phenobarbital und/oder
Pentobarbital (drei Tiere). Eine Katze wurde auf Wunsch des Besitzers
euthanasiert. Die restlichen neun Tiere konnten nach zwei bis neun
Tagen beschwerdefrei entlassen werden (1).

Permethrin - Produkte, die für Hunde vorgesehen sind, wirken bei
Katzen extrem toxisch! Bei Katzen kann das Ablecken von derartigen
Produkten während der Fellpflege zu folgenden Symptomen führen:
vermehrter Speichelfluss, Erbrechen, Durchfall, Tremor, sowie Hyper-
oder Hypothermie, Atemnot und epileptische Anfälle in schwerwiegenden
Fällen.


(1) I. C. Böttcher, H. C. Schenk, A. Tipold
Intoxikation mit Permethrin bei 10 Katzen - retrospektive Auswertung
Tierärztliche Praxis (Kleintiere), Heft 3 / 2006 S. 185 - 190



 



 

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