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AHO Aktuell - 23.06.2006

Berlin: Tollwütige Fledermaus beisst Wachmann +++ Finder dringend gesucht


Berlin (aho) - Am 18. Juni 2006 hat ein Bürger aus Reinickendorf eine
erkrankte Fledermaus in der "Zitadelle" abgegeben, wo zahlreiche
Fledermäuse leben. Bei der Übergabe wurde ein Mitarbeiter einer
Wachfirma von dieser Fledermaus gebissen. Bei der Fledermaus wurden
nach Informationen aus der Berliner Gesundheitsverwaltung des Senats
der Tollwut-Erreger nachgewiesen. Der Mitarbeiter der Wachfirma wurde
daraufhin gegen Tollwut geimpft.

Der Reinickendorfer Bürger, der das Tier abgegeben hat, ist jedoch
bislang nicht bekannt. Er wird hiermit gebeten, sich umgehend bei
seinem zuständigen Gesundheitsamt Reinickendorf, Teichstraße 65,
12407 Berlin, Tel. 90 29 45 06 7, zu melden, damit auch er
schnellstmöglich beraten werden und gegebenenfalls entsprechende
Schutzimpfungen im Tropeninstitut erhalten kann. Außerhalb der
Dienstzeit sind die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes über die
Rettungsleitstelle erreichbar.

Auch eine andere Berliner Familie hatte vor kurzem Kontakt mit einer
Fledermaus. Diese vier Betroffenen wurden vorsorglich gegen Tollwut
geimpft.

Aus Anlass dieser beiden Fälle weist die Berliner
Gesundheitsverwaltung des Senats darauf hin, dass Fledermäuse in
Deutschland mit dem Fledermaus-Tollwut-Virus befallen sein können.
Fledermäuse sollen daher niemals mit der bloßen Hand berührt werden.
Wer eine erkrankte Fledermaus findet, sollte sie liegen lassen und das
örtliche Veterinär- und Lebensmittelaufsichtsamt informieren.

Hintergrund

Bei der Tollwut handelt es sich um eine weltweit vorkommende
Infektionskrankheit, die vom Tier auf den Menschen übertragbar ist.
Die Tollwutviren gelangen in der Regel über Speichel von infizierten
Tieren meist durch Kratz- und Bissverletzungen auf den Menschen. Nach
einer solchen Verletzung kann der Betroffene erkranken, muss es aber
nicht. Eine Impfung sollte aber in jedem Falle erfolgen, denn die
Erkrankung führt bis zum Tode. Sie beginnt nach einer Inkubationszeit,
die von 10 Tagen bis zu einem Jahr dauern kann, mit lokalen Reaktionen
wie Juckreiz und Schmerzen an der Bissstelle sowie Fieber, Erbrechen
und Kopfschmerzen. Die Unruhe steigert sich bei Erkrankten, sie
erleiden schmerzhafte Muskelkrämpfe, charakteristisch sind Wasser- und
Lichtscheu. Der Tod tritt durch Atemlähmung ein. Leider gibt es keine
spezifische Therapie, so dass symptomatisch unter
intensivmedizinischen Bedingungen behandelt werden muss.

Hunde und Katzen können durch regelmäßige Impfungen geschützt werden.


 



 

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