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AHO Aktuell - 04.07.2006

Auch Hunde leiden unter der Hitze!


Bonn (aho) - Der Sommer zeigt sich zurzeit von seiner besonders heißen
Seite. Nicht für alle Menschen ist diese Jahresphase ausschließlich
angenehm. So klagen nicht wenige über Kreislaufprobleme. "Die große
Hitze ist aber auch für Hunde ein erheblicher Stress, da Hunde extrem
hitzeempfindlich sind", erläutert Dr. Hannelore Rohleder, Leiterin des
Veterinärdienstes am Amt für Umwelt, Verbraucherschutz und Lokale
Agenda der Stadt Bonn. Hunde haben nur wenige Schweißdrüsen, können
allein durch Hecheln, das heißt durch Erzeugung von Verdunstungskälte,
ihre Wärme abgeben. Die Wasserverdunstung erfolgt nur solange, wie die
Temperatur und die Sättigung der Außenluft mit Wasserdampf niedriger
sind als die Körpertemperatur und die Feuchtigkeit des Atems. Schafft
der Hund die Wärmeabfuhr nicht durch Hecheln allein, muss er sich
zusätzlich durch Liegen auf kalten Flächen, Anfeuchten des Felles
durch Belecken oder auch mit einem Wasserbad Kühlung verschaffen.

Besonders kritisch ist der Aufenthalt im Auto. "Lassen Sie ihren Hund
niemals alleine im Wagen zurück, nicht einmal für eine Viertelstunde",
so Dr. Rohleder. Geöffnete Schiebedächer oder ein Fensterspalt reichen
nicht aus, die Wärmeentwicklung zu bremsen. Wird das Fahrzeug im
Schatten geparkt, muss berücksichtigt werden, dass die Sonne wandert
und das schattige Örtchen schnell zum heißen Sonnenplatz werden kann.
Auch wenn es in den nächsten Tagen etwas kühler werden sollte, die
Temperatur innerhalb des Autos steigt durch die Sonneneinstrahlung
schnell über 28°C bis 50°C an. Wenn dann noch die Luft im Wagen keine
Feuchtigkeit mehr aufnehmen kann, ist dem Hund jede Möglichkeit des
Temperaturausgleichs genommen. Steigt die Körpertemperatur über
39,2°C, wird das Tier unruhig, lässt die Zunge bei gestrecktem Hals
weit raushängen und das Hecheln fällt schwer und unterbleibt ganz.
Hinzu kommt ein Flüssigkeitsmangel, der zur Eindickung des Blutes
führt. Über 40°C pumpt der Organismus Blut vom Körperinneren in die
äußeren Körperteile, um das Blut abzukühlen. In schweren Fällen werden
als Folge lebenswichtige Organe nicht mehr mit Blut versorgt und der
Hund fällt in einen Schockzustand, bei fehlender Hilfe tritt der Tod
ein. Besonders gefährdet sind ältere, trächtige oder übergewichtige
Tiere.

Die Reaktion des Hundes besteht normalerweise darin, dass er versucht,
der Situation zu entkommen. Da er nicht aus dem Auto entweichen kann,
entwickelt sich bei ihm eine schwere psychische Leidenssituation. Dr.
Rohleder: "Sie können dies vielleicht mit der Panik des Menschen in
lebensbedrohenden Situationen vergleichen. Wer diese Situation bei
einem Hund - oder auch bei einem anderen Tier - herbeiführt, verstößt
gegen das Tierschutzgesetz."



 



 

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