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AHO Aktuell - 11.07.2006

Botulismusgefahr: Enten füttern schadet Tieren und Umwelt


(aho) - Das Füttern von Enten und anderen Wasservögeln ist für
Senioren und Kinder ein beliebter Zeitvertreib. Die Tierfreunde
glauben, den Tieren damit das Leben zu erleichtern. Tatsächlich
erweisen die Tierfreunde mit dem Füttern von teilweise verschimmeltem
Brot, Kuchen oder gar Speiseabfälle den Tieren leider keinen Gefallen.
Vielmehr gefährden die wohlmeinend Fütternde aus Unwissenheit die
Umwelt und das Leben der Tiere

Gewöhnlich leben an einem intakten Gewässer nur so viele Enten und
andere Wasservögel, wie Futter natürlicherweise vorhanden ist. Durch
das Überangebot an Nahrung werden aber immer mehr Tiere angelockt, bis
die natürliche Zahl der Tiere weit übertroffen wird. Zudem sind
Zivilisationskrankheiten wie Verfettung der Tiere und viel zu früher
Tod die Folge. Oft sind die Enten so verfettet, dass sie
herumstreuenden Hunde nicht schnell genug ausweichen und davonfliegen
können.

Die großen Kotmengen der Enten führen zusammen mit in das Gewässer mit
Regenwasser eingeschwemmter Hundekot zu einer Überdüngung und somit zu
einem Sauerstoffmangel der Gewässer. Vielfach werden die großen
Brotmengen gar nicht gefressen. Sie sinken auf den Gewässerboden und
gehen in Fäulnis über. Bei der Zersetzung von 1,5 Kilogramm Brot wird
der Sauerstoff aus 100 Kubikmetern Wasser verbraucht. Das entspricht
dem Inhalt von 500 Badewannen.

Neben einer Verschlechterung der Gewässergüte führt ein ungenügendes
Sauerstoffangebot auch zur Entwicklung von so genannten
Botulismus-Bakterien, die ein starkes Nervengift ausscheiden. Enten
und andere Tiere, die das Gift aufnehmen, sterben qualvoll an
Muskellähmung. Das gutgemeinte Füttern wird also zu tödlichen
Bedrohung für die Tiere.

Weitere Folgen der Entenüberpopulation sind auch die vielerorts
sichtbaren Zerstörungen der Uferböschungen. Außerdem zieht das
Nahrungsüberangebot auch Ratten an.



 



 

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