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AHO Aktuell - 18.07.2006

Junge Boxerhündin im Ausland kupiert +++ Halterin drohen bis zu 25.000 Euro Strafe


Düsseldorf (aho) - Es kommt an der Grenzkontrollstelle des Flughafens
Düsseldorf immer wieder vor und fordert das sofortige Eingreifen des
Amtstierarztes: Ein junger Hund, 45 Tage alt, sollte am Mittwoch, 12.
Juli, aus Russland eingeführt werden. Ohne Schwanz und mit kupierten
Ohren: ein Bild des Jammers. Für die amtliche Tierärztin des Amtes für
Verbraucherschutz gab es nur eins: Die kleine Boxerhündin mit Namen
Anastasia musste sofort behandelt und anschließend zur Obhut ins
Tierheim gebracht werden.

Die Reisende, die mit dem Boxerweibchen einreisen wollte, erwartet
nicht nur ein Verfahren wegen des Verstoßes gegen das
Tierschutzgesetz, sondern auch wegen des Verstoßes gegen das
Tierseuchenrecht. Ein so junger Hund hat keine wirksame
Tollwutimpfung. Er muss in Quarantäne bleiben, weil eine
Tollwutimpfung erst nach drei Monaten wirksam wird. Diese
Ordnungswidrigkeit kann bis zu einem Betrag von bis zu 25.000 Euro
geahndet werden.

Das Amt für Verbraucherschutz der Stadt Düsseldorf weist aus diesem
Anlass noch einmal darauf hin: Das Kupieren von Ohren und Rute ist in
Deutschland verboten. "Es verstößt gegen das Tierschutzrecht. Es gibt
dafür keinen vernünftigen Grund sondern dient nur der Mode und dem
Geschmack des Hundebesitzers", so die Auffassung der Amtstierärzte in
Deutschland. Das Kupieren ist mit großen Schmerzen verbunden, die
während der notwendigen Nachbehandlung von zwei bis vier Wochen
andauern können.

Schlimme Folgen gibt es auch für die Signalmotorik der Tiere:
Schwanzwedeln zum Beispiel ist ein wichtiges Kommunikationsmittel für
Hunde. Durch das Fehlen der Rute wird diese Verständigungsform
eingeschränkt. Hunde, die solche Einschränkung erfahren, werden
aggressiver und beißen schneller zu.

Boxerweibchen Anastasia war nach Auffassung der Experten vom Amt für
Verbraucherschutz zudem viel zu jung, um von ihrer Mutter und ihren
Geschwistern getrennt zu werden. Um ein normales Sozialverhalten zu
erlernen, ist der Umgang mit Artgenossen zwingend. Für Anastasias
Zukunft bedeutet das, dass sie unter Umständen zu keinem normalen
Sozialverhalten im Umgang mit Artgenossen finden wird.



 



 

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