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AHO Aktuell - 15.08.2006

Rheinland-Pfalz: Weitere 170.000 Tollwutimpfköder zum Schutz von Mensch und Tier


Koblenz (aho) - Bald beginnt in Rheinland-Pfalz die nächste
Tollwut-Impfaktion für Füchse. Das teilt das Landesuntersuchungsamt
(LUA) in Mainz mit. Ab dem 4. September werfen Flugzeuge 147.000
Futterpresslinge ab. Für die gleichmäßige Verteilung - vorgesehen sind
30 Köder pro Quadratkilometer - sorgen eine Satelliten gestützte
Navigation und der vollautomatische Abwurf der
streichholzschachtelgroßen Happen. Dort, wo Menschen wohnen, verteilen
Förster und Jäger etwa 22.000 Handköder.

Dies ist die neunte Impfaktion nachdem vor etwa 15 Monaten die Tollwut
nach fast sieben tollwutfreien Jahren wieder in Rheinland-Pfalz
aufgetreten war. Im vergangenen Jahr wurde die gefährliche Krankheit
noch bei 31 Füchsen, einem Pferd und einem Reh nachgewiesen; in diesem
Jahr waren es bisher nur drei Fälle. Gefunden wurden die infizierten
Füchse im Donnersbergkreis sowie in den Kreisen Alzey-Worms, Kusel und
Mainz-Bingen. Zuletzt waren es zwei verhaltensauffällige Füchse in der
Ortsgemeinde Bodenheim und ein weiterer in Nackenheim (Kreis
Mainz-Bingen).

Der letzte Tollwutnachweis ist über ein halbes Jahr her. Das zeigt,
dass die Tollwutbekämpfungsmaßnahmen greifen und dass vor allem die
Impfungen wirken.

Beteiligt an dieser neunten Impfaktion - sie kostet das Land rund
106.000 Euro - sind die Kreise Mainz-Bingen, Alzey-Worms, Bad
Kreuznach, Kusel, Birkenfeld, Kaiserslautern, Bad Dürkheim, Südliche
Weinstraße, der Rhein-Pfalz-Kreis und der Donnersbergkreis. Ein Teil
der in Fett und Fischmehl verpackten Schluckimpfungen wird in
kreisfreien Städten ausgelegt: Worms, Frankenthal, Ludwigshafen,
Neustadt an der Weinstraße, Speyer, Kaiserslautern und Mainz.

Tollwut ist eine gefährliche Infektionskrankheit. Sie wird durch ein
Virus hervorgerufen, das sich auch im Speichel infizierter Tiere
befindet. Hunde, Katzen und Weidetiere sollten gegen Tollwut geimpft
sein. Auf den Menschen wird Tollwut hauptsächlich durch Bisse
übertragen. Spaziergänger sollten ihre Hunde deshalb zur Sicherheit
anleinen und Wildtiere nicht anfassen. Wer den Verdacht hat, sich zum
Beispiel durch einen Biss infiziert zu haben, sollte die Wunde
gründlich mit Wasser und Seife ausspülen, sie mit hochprozentigem
Alkohol desinfizieren und sofort einen Arzt aufsuchen. Kurze Zeit nach
der Ansteckung kann ein Ausbruch der in der Regel tödlich verlaufenden
Krankheit beim Menschen durch eine nachträgliche Impfung verhindert
werden.

Der in den Ködern enthaltene Impfstoff ist nach bisherigen
Erkenntnissen für Haustiere unschädlich. Hundebesitzer sollten ihre
Hunde im Impfgebiet dennoch eine Woche nach der Köderauslage nicht
frei laufen lassen und von Tollwutködern fern halten, damit sie diese
nicht fressen und damit den Impferfolg bei den Füchsen
beeinträchtigen. Sollte ein Hund oder eine Katze dennoch einen
Impfköder zerbeißen oder schlucken, besteht bei gültigem
Tollwutimpfschutz kein Infektionsrisiko für das Tier. Menschen sollten
die Köder nicht anfassen. Kommt es doch zum Kontakt mit der
Impfflüssigkeit, wird empfohlen, die Hände mit Wasser und Seife zu
waschen, mit Alkohol zu desinfizieren und sofort einen Arzt
aufzusuchen.

Mit Tollwut infizierte Tiere sterben in der Regel nach vier bis zehn
Tagen. Anzeichen einer Infektion sind Wesens- und Verhaltensänderungen
wie erhöhte oder verminderte Erregung, Aggressivität oder
Benommenheit. Wildtiere verlieren ihre angeborene Scheu und wagen sich
bis in Ortschaften vor. Sie werden orientierungslos, angriffslustig
oder beißsüchtig.



 



 

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