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AHO Aktuell - 27.09.2006

Psychologin: Kampfhundehaltern wollen über den Hund Eindruck schinden


Magdeburg / Bonn (aho) - Die Aggressivität von Hunden hat meistens "am
anderen Ende der Leine" ihre Ursache, sagte jetzt die Bonner
Diplom-Psychologin Silke Wechsung der Zeitung "Volksstimme" zum
Angriff eines Kampfhundes auf ein Kind in Stendal. Ein Halter, der das
Tier als Kampfhund präge, sei auch für dessen Taten verantwortlich.
"Manche Menschen missbrauchen Hunde als Waffe", sagte Wechsung der
Zeitung. Die Psychologin arbeitet an der Universität Bonn in einer
Forschungsgruppe zur Interaktion von Mensch und Hund.

Motiv solcher Hundehalter sei oftmals die Selbstaufwertung. "Wer wenig
auffällt, will über den Hund Eindruck schinden und andere
einschüchtern " Diesen Menschen gehe es darum, " die Kraft und Potenz
zu demonstrieren, die sie selbst nicht haben", sagte Wechsung der
Zeitung. Deshalb suchten sie sich einen Hund, der dies repräsentiere.


Aus Sicht der Wissenschaftlerin ist kein Tier von Geburt an
automatisch ein Kampfhund. Auch ein als solcher eingestufter Hund
lasse sich durch einen verantwortungsvollen Umgang als friedliches
Familientier halten. Wechsung vergleicht dies mit der Kindererziehung.
An Fehlverhalten seien vielfach nicht die Kinder schuld, sondern
verantwortungslos handelnde Eltern.

Die Bonner Forschungsgruppe hält es deshalb für problematisch, auf
Verbote bestimmter Hunderassen zu setzen. Vielmehr müsse die Eignung
von Menschen, die einen Hund halten möchten, genauer geprüft werden.
Silke Wechsung: "Das Persönlichkeitsprofil des Menschen ist
mitverantwortlich dafür, was aus dem Hund wird." Fehle es jemandem an
Verantwortungsbewusstsein, dürfe ihm kein Hund übertragen werden, so
die Psychologin gegenüber der Volksstimme.





 



 

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