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AHO Aktuell - 29.09.2006

Infektiöse Anämie weitet sich aus: Zwei Reiterhöfe betroffen +++ 13 Kontaktbetriebe


Erfurt (aho) - Die Zahl der an Infektiöser Anämie erkrankten Pferde
hat sich auf vier erhöht. Dabei handelt es sich um ein Tier aus einem
Bestand im Weimarer Land und drei Pferde eines Reiterhofes im
Ilmkreis. Sofort nachdem gestern die Ergebnisse der Blutuntersuchungen
vorlagen, veranlassten die Veterinärämter beider Landkreise die Tötung
der erkrankten Tiere.

Zum Gesamtgeschehen:

In dieser Woche wurden auf einem Reiterhof im Landkreis Weimarer Land
bei einem verendeten Tier sowie bei acht weiteren Pferden, die
inzwischen eingeschläfert wurden, Fälle von Infektiöser Anämie
nachgewiesen. Insgesamt hatte dieser Betrieb 26 Pferde.

Unmittelbar nach Feststellung des ersten positiven Befundes wurden
alle Veterinärbehörden in Thüringen, der anderen Länder und des Bundes
durch Einstellung entsprechender Informationen in das EDV-gestützte
Tierseuchennachrichtensystem (TNS) am 22. September 2006 sofort
unterrichtet.

Um gegebenenfalls erforderliche Sicherheitsmaßnahmen auch außerhalb
von Thüringen zu ergreifen, wurden am 27. September 2006 alle Länder
erneut über den weiteren Fortgang des Seuchengeschehens unterrichtet.

Zusätzlich zu dem Bestand in Hohenfelden, von dem die Krankheit
ausging, sind bisher 13 Kontaktbestände ermittelt. Kontaktbetriebe
befinden sich in der Landeshauptstadt Erfurt, in den Landkreisen
Nordhausen, Sömmerda, Weimarer Land, Ilm-Kreis, Saale-Holzland-Kreis,
Greiz und im Altenburger Land. Damit sind insgesamt 260 Einhufer
(Pferde und Esel) betroffen. Alle Tiere in diesen Beständen wurden ab
dem 22. September 2006 bis heute jeweils unmittelbar nach der
Identifizierung als Kontaktbetrieb klinisch untersucht. Bei den
klinischen Untersuchungen ergaben sich in einigen Fällen Befunde, die
als Symptome für Infektiöse Anämie gewertet werden konnten. Unabhängig
von diesen Ergebnissen wurden zum gleichen Zeitpunkt von allen Tieren
in den bisher festgestellten Kontaktbetrieben Blutproben zur
serologischen Untersuchung entnommen.

Aktuelles Geschehen:

Von den laufenden Untersuchungen der Tiere liegen heute weitere
Ergebnisse vor. Daraus ergeben sich 4 weitere Pferde mit positivem
Untersuchungsergebnis auf Infektiöse Anämie. Dabei handelt es sich um
ein Pferd aus einem Bestand im Weimarer Land und drei Pferde eines
Reiterhofes im Ilm-Kreis.

Die zuständigen Behörden wurden direkt über die neuen Befunde
informiert. Sie veranlassen nunmehr die Tötung der betroffenen Tiere.
Die Halter werden durch die Thüringer Tierseuchenkasse entschädigt.

In den nächsten Tagen werden weitere Untersuchungsergebnisse
vorliegen. Sollten keine weiteren Kontaktbestände gemeldet werden,
kann mit dem Abschluss der ersten Untersuchungen gegen Ende der
nächsten Woche gerechnet werden. Kontaktbetriebe bei denen keine
positiven Fälle nachgewiesen werden, können frühestens nach 21 Tages
wieder freigegeben werden. In Betrieben, bei denen positive
Untersuchungsergebnisse aufgetreten sind, sind 21 Tage nach der
Einschläferung der betroffenen Tiere 2 weitere blutserologische
Untersuchungen im Abstand von 4 Wochen durchzuführen. Erst wenn diese
ein negatives Ergebnis aufzeigen, können die Bestände freigegeben
werden.

Auf Grund der Tatsache, dass sich nunmehr die Anzahl der in Thüringen
betroffenen Bestände auf drei erhöht hat, empfiehlt das Thüringer
Sozialministerium verstärkte Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit Pferden,
Eseln und Zebras. Es wurde auch der Erfurter Zoopark vorsorglich
unterrichtet.

Vor diesem Hintergrund rät das Thüringer Sozialministerium allen
Pferdebesitzern im Freistaat, die Kontakte ihrer Tiere mit anderen
Pferden während der letzten 60 Tage zu überprüfen, nach Möglichkeit
aufzuschreiben und den örtlichen Veterinärbehörden anzuzeigen. Von
dort erhalten die Pferdehalter weitere Informationen. Nach wie vor
sollten selbstverständlich krankheitsbedingte Auffälligkeiten von
Tieren in allen Fällen dem den Bestand betreuenden Tierarzt angezeigt
werden.

Es ist ein Gebot der Vernunft, dass Pferdebesitzer bis zum Abklingen
des Seuchengeschehens in Thüringen, das heißt, mindestens in den
nächsten 3 bis 4 Wochen ihre Tiere nach Möglichkeit in den Beständen
halten. Diese Empfehlung gilt so lange, bis es nachgewiesenermaßen
keine von dieser ansteckenden Krankheit betroffenen Tiere in Thüringen
mehr gibt.



 



 

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