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AHO Aktuell - 04.10.2006

Herbstzecken: Babesiose-Infektionsrisiko steigt im Herbst!


Giessen (aho) - Im letzten Jahr waren in Deutschland über 1.500 Hunde
mit dem Erreger der Babesiose infiziert. In diesem Herbst ist mit
einem weiteren Anstieg der Infektion, die auch als Hundemalaria
bezeichnet wird, zu rechnen. Diese gefährliche Krankheit wird in immer
mehr Regionen durch die Auwaldzecke auf ungeschützte Hunde übertragen.
Unbehandelt kann sie tödlich verlaufen.

Infektionsrisiko im Herbst größer als im Frühjahr

Infizierte Zecken, die die Erreger (Babesia canis) der "Hundemalaria"
übertragen, sind nicht nur im südlichen Ausland sondern mittlerweile
in ganz Deutschland verbreitet. Ihre Ausbreitung erfolgt sehr rasch
und nimmt noch weiter zu. Anders als beim heimischen Holzbock , der
sich nur während seiner Blutmahlzeit bei einem infizierten Tier z.B.
mit Borrelien anstecken kann, werden die Erreger der Babesiose von den
Auwaldzecken auch an ihre Nachkommen übertragen. Das heißt, wenn eine
infizierte Auwaldzecke bis zu 3.000 Eier legt, dann sind auch alle
Zecken, die sich hieraus entwickeln, mit den Erregern der Babesiose
infiziert. Hierin liegt das Ausbreitungsrisiko. Deshalb ist es
wichtig, den Hund nicht nur im Frühjahr, sondern auch im Spätsommer
und Herbst präventiv vor Zecken zu schützen. Hierauf weist die
Deutsche Gesellschaft für Kleintiermedizin (Fachgruppe in der
Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft) in ihrer Aktion
"Herbstzecken" ausdrücklich hin.

Die "Hundemalaria" ist eine der menschlichen Malaria ähnliche
Infektionskrankheit. Sie wird in Deutschland durch die Auwaldzecke
(Dermacentor reticulatus) übertragen. Der Erreger dieser Krankheit ist
ein Parasit (Babesia canis), der die roten Blutkörperchen des Hundes
zerstört. Fieber, Blutarmut (Anämie) und Gelbsucht sind die Folge.
Unbehandelt kann der Hund nach wenigen Tagen sterben.

Schutz durch Prävention

Die zweite Zeckensaison beginnt je nach Wetterlage Mitte bis Ende
August und dauert bis Ende Oktober oder Anfang November. Zur wirksamen
Verhinderung der Übertragung gefährlicher Krankheiten durch Zecken
empfehlen sich Medikamente am besten mit einer Zweifachwirkung. Zum
einen sollen sie eine gute abtötende (insektizide/akarizide) Wirkung
aufweisen und zum anderen möglichst auch über eine starke
abschreckende (repellente) Wirkung verfügen. Neben Spot
on-Produkten
haben sich auch Halsbänder bewährt. Diese Medikamente
werden an einem oder mehreren Punkten auf die Haut des Hundes
aufgebracht und dringen dabei in seine obere Hautschicht ein. Wie mit
einem unsichtbaren Schutzschild wird der Hund dann vor Zecken oder
anfliegenden Mücken geschützt. Zecken und Mücken, die sich dennoch auf
so geschützte Hunde verirren, kommen durch die offenen Nervenenden an
ihren Füßen mit dem Wirkstoff in Kontakt und ergreifen die Flucht.
Verbleibt dennoch eine Zecke im Fell des Hundes, so wird sie in der
Regel durch die akarizide Wirkung des Wirkstoffes abgetötet, bevor sie
ihre Erreger übertragen kann.

Sicherheit

Die zugelassenen Produkte sind fett-, aber nicht wasserlöslich.
Gelegentliches Schwimmen, Baden oder Regen vermindern deshalb ihre
Wirkung nicht. Gefahren für den Hundehalter oder die Umwelt sind nicht
bekannt. So ist der Wirkstoff der meisten Produkte, das Permethrin,
auch in Deutschland zur Behandlung der Krätze (Scabies) bei
Kleinkindern und zur Bekämpfung von Läusen zugelassen. Von der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird dieser Wirkstoff ebenfalls zur
Behandlung der Krätze empfohlen. Auch die Bundeswehr schützt bei
Auslandseinsätzen ihre Truppe mit Permethrin imprägnierten Uniformen.
Hierdurch werden die Soldaten ebenso vor den gefährlichen Parasiten
geschützt wie die Hunde in Deutschland oder auf Reisen in südliche
Länder.



 



 

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