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AHO Aktuell - 19.10.2006

Rostock: Fledermaustollwut +++ Hunde anleinen +++ Funde melden


Rostock (aho) - Bei einer in Rostock aufgefundenen
Breitflügelfledermaus wurde Tollwut festgestellt. Darüber informiert
das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt der Hansestadt Rostock.
Grundlage ist ein Befund des in der August-Bebel-Straße 28 gefundenen
Tieres vom Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und
Fischerei Mecklenburg-Vorpommern vom 17. Oktober 2006. Spezielle
Proben des gestern unter typischen Anzeichen gestorbenen Tieres wurden
zu weiteren Untersuchungen an das Nationalen Referenzlabor für Tollwut
in Königs Wusterhausen gesendet.

Unter Beachtung der gegebenen örtlichen Situation und nach eingehender
fachlicher Beratung wurden durch das Veterinär- und
Lebensmittelüberwachungsamt vorerst keine speziellen Schutzmaßregeln
gemäß Tollwut-Verordnung angewiesen. Dies lässt der Gesetzgeber
speziell für das Auftreten der Tollwut bei Fledermäusen ausdrücklich
zu. Es kann als gesichert angesehen werden, dass Tollwut bei den
europäischen Fledermäusen durch bei anderen Wildtieren nie gefundenen
Erregertypen verursacht wird und damit ein eigenständiges
Seuchengeschehen darstellt. Diese Tollwutform konnte bis dato noch nie
mit einem Tollwutgeschehen bei Füchsen in Zusammenhang gebracht
werden.

Alle relevanten Behörden und Institutionen wurden durch das
Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt umfassend informiert.
Vorsorglich wird der Fundort der Fledermaus im Außenbereich in
regelmäßigen Abständen durch Mitarbeiter der Rostocker
Berufsfeuerwehr überprüft. Parallel erfolgte die Prüfung im Bereich
der Schlaf- bzw. Aufenthaltsplätze der Fledermäuse durch sach- und
fachkundige Mitarbeiter des Amtes für Stadtgrün, Naturschutz und
Landschaftspflege der Hansestadt Rostock.

Allen Einwohnerinnen und Einwohnern wird empfohlen, ihre Hunde im
Stadtgebiet an der Leine zu führen und jeglichen Kontakt zu
Wildtieren zu vermeiden. Erinnert sei an dieser Stelle an die
Möglichkeit der jährlichen Tollwutschutzimpfung der Hunde und
Hauskatzen. Beim Auffinden toter oder offensichtlich kranker
Fledermäuse oder sonstiger Wildtiere wie Füchse, Marderhunde u.ä.
fordert das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt Rostock auf,
jeglichen Kontakt zu diesen Tieren zu vermeiden und unverzüglich das
Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt unter Tel. 0381 381-8601
oder die Leitstelle der Feuerwehr unter Tel. 0381 381-3711 bzw. über
die Notruf-Nummer 112 unter konkreter Angabe des Fundortes zu
informieren.

Tollwut ist eine anzeigepflichtige Tierseuche, welche auch auf den
Menschen durch unmittelbaren Kontakt mit infizierten Tieren
(infektiösen Speichel, Biss) übertragen werden kann und in der Regel
bei Nichterkennung bzw. -behandlung des Menschen tödlich endet. Die
letzte amtliche Feststellung des Ausbruchs der Tollwut in
Mecklenburg-Vorpommern erfolgte im Jahre 1993 ebenfalls bei einer
Breitflügelfledermaus, welche damals im Zoo Rostock tot aufgefunden
wurde.

Seit dem Jahre 1994 wurden bis heute insgesamt 614 Tiere (535
Wildtiere, 79 Haustiere) aus dem Zuständigkeitsbereich der Hansestadt
Rostock auf Tollwut untersucht. Dabei wurde kein einziger positiver
Tollwutbefund festgestellt.


 



 

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