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AHO Aktuell - 03.11.2006

Magdeburg: Kampfhundesteuer künftig 500 Euro +++ Druckmittel gegen Uneinsichtige


Magdeburg (aho) - Die Stadt Magdeburg will im Jahr 2007 kräftig an der
Hundesteuerschraube drehen. Rund 385.000 Euro sollen so zusätzlich zu
den bisher eingenommen 702.965 Euro in den Stadtsäckel fließen.
Zugleich ist es ein Versuch, auf die Bremse zu treten: Die Anzahl der
in Magdeburg gehaltenen Vierbeiner dieser Art hat sich in den letzten
12 Jahren fast verdoppelt - von 6.115 auf derzeit 11.163. Vor allem
ausgesetzte Hunde bevölkern das Tierheim. Die OB-Pressesprecherin Dr.
Cornelia Poenicke bezeichnete die Erhöhung im Gespräch mit der in
Magdeburg erscheinenden "Volksstimme" einfach für überfällig. Denn:
Ein Vergleich zu 30 anderen Städten habe gezeigt, dass Magdeburg mit
66 Euro pro Jahr für den ersten Hund weit im unteren Feld der üblichen
Steuersätze liege, sagte sie der Zeitung.

Gleichzeitig soll die Hundesteuererhöhung auch als Druckmittel gegen
uneinsichtige Hundehalter genutzt werden. 500 Euro jährlich sollen
künftig Halter gefährlicher Hunde bezahlen. Das sind solche
Vierbeiner, die bereits Menschen oder Tiere gebissen haben, sagte
Manuela Daniel, Fachdienstleiterin Steuer, gegenüber der Zeitung.

Mit 250 Euro sollen "nicht ordnungsgemäß gehaltene Hunde" steuerlich
eingestuft werden. Dazu zählen Tiere uneinsichtiger Besitzer, die
mehrmals u. a. gegen die Leinenpflicht oder die Auflagen zur
Kotbeseitigung verstoßen haben.

Aber auch alle anderen Hundehalter sollen erheblich tiefer in die
Tasche greifen. Besonders empfindlich könnte es 2007 ab dem zweiten
Hund im Haushalt werden: Genau das Doppelte an Steuern, also 144 Euro,
veranschlagt das neue Steuerpapier. Für jeden weiteren Hund sind 192
Euro abzuführen - genau 108 Euro mehr. Die Stadt glaubt, mit der
modifizierten Satzung einen Beitrag für verantwortungsvollere
Hundehaltung leisten zu können, berichtet die Zeitung.

Etwa 3.000 Hunde soll es nach Schätzung des Ordnungsamtes noch im
Stadtgebiet geben, die schwarz gehalten werden. Regelmäßig ausgesetzte
Hunde seien für das Tierheim ein Problem. Hier zahle die Stadt
erheblich Zuschüsse, berichtet die Zeitung. Auch die Beseitigung von
Hundekot koste zusätzlich. Die Steuereinnahmen gingen zwar "in den
großen Topf", wird die Fachdienstleiterin in der Zeitung zitiert.
Indirekt kämen sie zum Beispiel dem Tierheim zugute.




 



 

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