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AHO Aktuell - 04.11.2006

Milben, Eiter, Flöhe: Hunde aus der Gewalt einer Tiersammlerin gerettet


Bamberg / Forchheim (aho) - In einer gemeinsamen Aktion haben
Veterinäramt, Polizei und Tierheim von Forchheim elf Hunde aus völlig
verwahrloster Haltung befreit. Wie die in Bamberg erscheinende Zeitung
"Fränkischer Tag" berichtet, waren die Tiere unterernährt, verfilzt,
die Augen und Ohren vereitert. Die "Tierliebhaberin" aus dem Landkreis
Forchheim war schon einmal Anfang der 90er-Jahre einschlägig
aufgefallen. Auch damals ließ sie Hunde verwahrlosen, die ihr
weggenommen wurden. Seit einiger Zeit hatte die berufstätige Frau
wieder mit der Zucht begonnen und sogar Welpen verkauft.

Und schon soll es im Tierheim die ersten Hinweise auf
"Auffälligkeiten" gegeben haben. Kunigunda Habermann, Pressesprecherin
des Landratsamtes Forchheim, bestätigte gegenüber der Zeitung, dass
die Frau "unter Aufsicht des Amtes" stand. Sie durfte die Tiere nur
unter der Auflage behalten, dass sich deren Zustand verbessere, sagt
Habermann. Marianne Wende, Vorsitzende des Tierschutzvereins
Forchheim, gab gegenüber der Zeitung zähneknirschend zu, dass immer
"alles an der Grenze" war. Ein Zugriff sei rechtlich nicht möglich
gewesen.

Bei einer Kontrolle stellten die Beamten fest, dass der Zustand der
neun Neufundländer und zwei Shiba Inus schlimmer geworden war. "Man
konnte nicht mehr zusehen", sagt Habermann und fragt: "Warum machen
Menschen so etwas?"

"Weil die Einsicht fehlt." Dr. Iris Fuchs, Veterinärrätin am
Landratsamt in Forchheim, bestätigt, dass es so etwas wie eine
"Tiersammelsucht" gebe. Diese sei kein Beleg für Tierliebe. Zu
erkennen sei diese Art Krankheit am "Gesamtbild" - von Mensch und
Tier. Beide "rutschen ab".

Die elf Hunde seien in einem unterschiedlichen Grad erkrankt,
allerdings würden alle gesund werden. Der Eiter quillt aus Augen und
Ohren, im Fell haben sich Milben und Flöhe einquartiert, "massive
Hauterkrankungen" seien die Folge.

Die Behörde ist einem Hinweis aus der Bevölkerung gefolgt, dass die
Tiere kein Futter mehr bekämen. Buchstäblich im letzten Augenblick
seien sie bei einem Kontrollbesuch gerettet worden, sagte die
Veterrinärrätin der Zeitung.



 



 

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