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AHO Aktuell - 14.12.2006

Tierschutzbeirat gegen ’’Hundetourismus’’


Mainz (aho) - Gegen das zunehmende Verfrachten von Hunden aus Süd- und
Osteuropa nach Deutschland hat sich der Tierschutzbeirat
Rheinland-Pfalz ausgesprochen. Diese Form des "Auslandstierschutzes"
wird inzwischen in großem Stil durch mehr oder weniger seriöse
Organisationen praktiziert, die teils aus Tierliebe, teils aber auch
aus reiner Geschäftemacherei Straßenhunde, etwa aus Rumänien, Ungarn
oder Griechenland, an hiesige Tierfreunde vermitteln. Wenn auch die
Motive sehr unterschiedlich sein mögen, die Probleme gleichen sich:
Herrenlose Hunde, die am Strand oder auf einer Müllhalde aufgewachsen
sind, gewöhnen sich oftmals nur schwer an Treppen, Aufzüge, überfüllte
Kaufhäuser oder den Straßenverkehr, reagieren ängstlich und zuweilen
auch aggressiv auf fremde äußere Reize. Beißvorfälle und die bekannten
Überreaktionen hundefeindlicher Kreise können die Folge sein.

Ein weiteres Risiko besteht in der möglichen Einschleppung von
Krankheiten, z.B. der Leishmaniose, einer klassischen
Infektionskrankheit des Mittelmeerraums
, die durch einen
einzelligen Blutparasiten hervorgerufen wird. Die
tierseuchenrechtlichen Vorschriften für die Einfuhr oder das
"innergemeinschaftliche Verbringen" von Hunden und Katzen werden nach
Erkenntnissen des Tierschutzbeirates nicht immer beachtet.

Tierschutz darf nicht an Grenzen Halt machen. Ein Mitbringen von
Tieren ist aber nur im Einzelfall vertretbar; Hilfsprojekten vor Ort,
etwa Aufklärungsarbeit, Kastrationsaktionen oder Unterstützung beim
Aufbau von Tierheimen ist eindeutig der Vorzug zu geben, so der
Tierschutzbeirat Rheinland-Pfalz.




 



 

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