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AHO Aktuell - 09.02.2007

Hamburg: Jetzt werden Fundtiere im Taxi chauffiert


Hamburg (aho) - Die Stadt Hamburg lässt Fundtiere künftig in der Zeit
von 19 bis 8 Uhr von einem so genannten Tier-Taxi durch die Stadt
chauffieren und dann zur Übernachtung in Notdienst-Tierarztpraxen
bringen. Das berichtet das "Hamburger Abendblatt". Das "Tier-Taxi"
kann nur von den Polizeikommissariaten angefordert werden. Am Morgen
soll der Struppiwagen des Hamburger Tierschutzvereins (HTV) die Tiere
dann abholen und ins Tierheim bringen. Grund: Das Tierheim hat
neuerdings von 19 bis 8 Uhr geschlossen. Die Stadt war nach eigenen
Angaben nicht bereit, für eine generelle Nachtöffnung jährlich bis zu
100.000 Euro zu zahlen.

Politik, Tierärzte und auch der Bund der Steuerzahler (BdSt.)
kritisierten die neue Lösung im Gespräch mit dem Abendblatt: "Dass
Tiere jetzt im Taxi durch die Stadt gefahren werden, ist einfach
absurd und darf nicht auf Kosten der Steuerzahler gehen. Die Stadt
Hamburg hat sich vom HTV abhängig gemacht, es muss endlich Schluss mit
dieser Monopolstellung sein", sagt Frank Neubauer, BdSt-Vorsitzender
in Hamburg der Zeitung. Und Michael Fuchs, tierpolitischer Sprecher
der CDU-Bürgerschaftsfraktion, wird in der Zeitung zitiert: "Die
Taxi-Lösung ist die denkbar ungünstigste für die Stadt, die Bürger und
die Tiere." Auch Lars Mecklenburg, Präsident der Tierärztekammer, ist
skeptisch: "Es hat immer nur ein Tierarzt Notdienst, und da ist es
fraglich, ob die Kapazitäten ausreichen."

Laut Wolfgang Poggendorf, Vorsitzender des HTV, müssen täglich in der
Zeit von 19 bis 8 Uhr durchschnittlich sechs Fundtiere aufgenommen
werden. Und was kostet die Taxi-Lösung? "Pro Fahrt werden zehn bis 20
Euro anfallen. Für die nächtliche Tierarztunterbringung sind zwischen
fünf und 20 Euro nötig, hinzu kommen mögliche Behandlungskosten. Das
ist auf jeden Fall viel günstiger, als das Angebot des HTV", sagt
Hartmut Stienen, Sprecher der Gesundheitsbehörde dem Abendblatt.
Unterdessen kündigte Poggendorf an: "Wir werden keine Tiere aus den
Notdienst-Praxen abholen und bei uns aufnehmen, das ist vertraglich so
vereinbart."



 



 

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