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AHO Aktuell - 10.02.2007

Pferdegenom entschlüsselt +++ TiHo-Forscher im Team


Hannover (aho) - Eine internationale Forschergruppe, an der
Wissenschaftler der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo)
beteiligt sind, hat einen ersten Entwurf der Pferdegenomsequenz
veröffentlicht. Die Sequenz wurde in einer frei zugänglichen Datenbank
im Internet veröffentlicht.

Das Gemeinschaftsprojekt zur Entschlüsselung der rund 2,7 Milliarden
Basenpaare des Pferdegenoms wurde Anfang 2006 gestartet. Daran
beteiligt sind: Prof. Dr. Ottmar Distl aus dem Institut für Tierzucht
und Vererbungsforschung der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
(TiHo), Prof. Dr. Tosso Leeb aus dem Institut für Genetik der
Universität Bern und ehemaliger Mitarbeiter der TiHo, Dr. Helmut
Blöcker aus der Abteilung Genomanalyse des Helmholtz-Zentrums für
Infektionsforschung und Kerstin Lindblad-Toh, PhD, Eli and Edythe L.
Broad Institute, eine Gemeinschaftseinrichtung des Massachusettes
Institute of Technology und der Harvard University.

Die Wissenschaftler werden diesen ersten jetzt veröffentlichten
Entwurf des Pferdegenoms im Laufe des kommenden Jahres noch
verfeinern. Dafür sind vor allem die Arbeiten von Prof. Dr. Ottmar
Distl, Prof. Dr. Tosso Leeb und Dr. Helmut Blöcker erforderlich. Distl
aus dem Institut für Tierzucht und Vererbungsforschung der TiHo
erklärt: "Zur Entschlüsselung eines so großen Genoms ist es
erforderlich, es zu zerteilen. Wir haben das Pferde-Genom in 300.000
Stücke zerlegt und die Enden sequenziert. Dadurch konnten wir die
Reihenfolge der DNA-Teile im Pferde-Genom nachvollziehen. Die so
genannte physikalische Karte ist für die richtige Anordnung der
Sequenzen und damit für die Lage der Gene auf dem Genom wichtig."

Zusätzlich zur Genomsequenz wurde eine Karte mit DNA-Varianten von
sieben verschiedenen Pferderassen erstellt. Diese Karte zeigt für eine
Million Stellen im Pferdegenom Unterschiede im Aufbau der DNA und
stellt somit ein wertvolles Werkzeug für die Erforschung von
Krankheiten, Verhaltens- und Leistungseigenschaften bei Pferden dar.
Zusammen mit der bekannten Genomsequenz können jetzt Krankheiten bei
Pferden intensiv erforscht und neue Therapien entwickelt werden. Das
Pferd, dessen DNA für das Projekt verwendet wurde, ist eine
Vollblut-Stute der Cornell University in Ithaca mit dem Namen
Twilight.

Den Forschern der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover und des
Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung wurden 1.5 Mio. Euro aus
dem Niedersächsischen Vorab der VolkswagenStiftung zur Verfügung
gestellt. Die Mittel des Vorab werden auf Vorschlag der
Niedersächsischen Landesregierung, vertreten durch das
Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur, vergeben.

Die Sequenz des Pferde-Genoms kann in folgenden Datenbanken
eingesehen werden:

www.ncbi.nlm.nih.gov
www.genome.ucsc.edu
www.ensembl.org
www.broad.mit.edu/mammals/horse



 



 

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