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AHO Aktuell - 01.03.2007

Nahrung satt: Wildes Leben im Asphaltdschungel


Bonn (aho) - Rehe und Biber in München, Wildschweine in Potsdam,
Füchse in Stuttgart: Im städtischen Asphaltdschungel geht es oft wild
zu. Wichtig ist, dass die Städter ihre vierbeinigen Mitbürger als das
ansehen und akzeptieren, was sie sind: Wild. Die Tiere sollten auf
keinen Fall gefüttert werden, ansonsten verlieren sie ihre natürliche
Scheu vor den Menschen und es kommt schnell zu Konflikten. Spätestens
dann, wenn das zutrauliche Wildschwein den Garten durchpflügt, das
halbzahme Reh die liebevoll gepflanzten Rosen frisst oder der an den
Menschen gewöhnte Fuchs auf dem Grundstück eines Kindergartens seinen
Nachwuchs großzieht, hat die Tierliebe bei vielen ein Ende. Dies
teilte der Deutsche Jagdschutz-Verband (DJV) heute in Bonn mit.

"Städte bieten vielfältige Biotope, in denen zahlreiche Tiere Nischen
finden", erklärte DJV-Präsident Jochen Borchert. Industriebrachen,
verlassene Gleisanlagen, Schrebergärten und Parks sowie Friedhöfe -
bei so viel Abwechslung finden viele Arten einen Lebensraum. In puncto
Ernährung sind Städte sogar ein richtiges Schlaraffenland für
anpassungsfähige Alles- und Aasfresser. "Wildtiere, die in der Stadt
leben, sind auch in der kalten Jahreszeit nicht auf die Hilfe der
Menschen angewiesen", so Borchert. Vielmehr sei es sinnvoll, den
Biomüll fuchs- und schweinesicher zu entsorgen und nachts das
Haustierfutter ins Haus zu räumen, damit sich Reh, Wildschwein und Co.
nicht zu sehr an die Menschen gewöhnen. Denn Wild bleibt wild - auch
in der Stadt.

Besonders anpassungsfähig ist das Wildschwein, das durch gezielte
Fütterung oder herumliegende Nahrungsreste schnell zum unliebsamen
Stammgast in der Stadt wird. Der Allesfresser gibt gute Futterplätze
gerne an andere Mitglieder im Familienverband weiter. In Potsdam und
anderen Städten zeigen sich die eigentlichen Waldbewohner immer öfter
von ihrer schweinischen Seite: Sie rennen über Straßen und verursachen
Autounfälle, durchwühlen Gärten oder drücken Zäune hoch, um an den
Kompost zu gelangen. Brenzlig wird es, wenn die Wildschweine ohne
Scheu an einer Bushaltestelle um Futter betteln oder sich eine Sau mit
Frischlingen auf einem Spielplatz von Kindern gestört fühlt, die den
Nachwuchs streicheln möchten.



 



 

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