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AHO Aktuell - 08.03.2007

Österreich: Hunde - Freilaufmodell gescheitet +++ Jetzt schärfere Kontrollen


Salzburg / St. Gilgen (aho) - Das "Hunde - Freilaufmodell" in der
österreichischen Gemeinde St. Gilgen ist nach mehreren Hundeattacken
gescheitert. Das berichten jetzt die "Salzburger Nachrichten" (SN).
Das Modell sah vor, dass Hunde von Besitzern mit "Hundeführerschein"
frei laufen durften, alle anderen Hunde mussten angeleint werden.

Mehrere Hundeattacken trafen auch Kinder von Kommunalpolitikern. So
wurde die zweijährige Tochter des Vizebürgermeisters Otto Kloiber
(ÖVP) zwei Mal von Hunden angefallen - ein Mal auf Kloibers eigenem
Grund. Der acht Monate alte Sohn von Gemeinderat Toni Eigenstuhler
(ÖVP) wurde im Kinderwagen von einem Rottweiler angegriffen.

Gemeindevertreter Jarno Greinz (ÖVP) stellte deshalb einen Antrag auf
generellen Leinenzwang. Zuvor war ein freilaufender Hund auf seinen
zweijährigen Sohn zugestürmt. "Mein Vater konnte den Kleinen im
letzten Moment noch hochreißen", sagt Greinz den "SN". Weil es sich in
diesem Fall um den Hund einer ausgebildeten Hundetrainerin handelte,
gilt das einzigartige Freilaufmodell jetzt als gescheitert.

Zudem gibt es rechtliche Probleme wegen der Ausstellung von
"Freilaufausweisen" für Hundebesitzer mit Ausbildung. Dafür gebe es
keine rechtliche Grundlage, teilte die Bezirkshauptmannschaft der
Gemeinde mit. "Wir hätten geglaubt, dass wir mit dem Modell allen
gerecht werden", sagt Gemeinderat Manfred Gebhard (SPÖ) der Zeitung.
Jetzt deutet aber alles darauf hin, dass an einer generellen
Leinenpflicht kein Weg vorbei führt.

In den Flachgauer Gemeinden St. Georgen und Lamprechtshausen beziehen
sich die Beschwerden gegen Hundebesitzer vor allem auf die auffällig
große Anzahl an Hunden. "Ich bin mir sicher, dass es bei uns mehr
Hunde gibt als gemeldet sind", sagt etwa St. Georgens Bürgermeister
Fritz Amerhauser (ÖVP) den "Salzburger Nachrichten".

Gemeinsam mit der Polizeiinspektion Lamprechtshausen planen die
Gemeinden nun eine "lückenlose Prüfung" der Hundehaltungen. "Es laufen
viele Hunde ohne Marke herum. Das passt zu den Rückgängen bei den
Hundeanmeldungen", sagt Ortschef Johann Griessner aus Lamprechtshausen
im Gespräch mit der Zeitung. Amerhauser meint, er könne sich
vorstellen, "dass jemand vergisst, seinen Hund anzumelden". Viele
Mehrfachhundehalter meldeten aber nur einen Hund an, um Kosten zu
sparen.





 



 

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