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AHO Aktuell - 27.03.2007

Gefährliche Hunde: Polizeigewerkschaft Berlin fordert härtere Sanktionen


Berlin (aho) - Jedem Tag kann es wieder passieren: Frei herumlaufende
größere Hunde greifen Passanten an, verletzen sie schwer. Beim
nächsten Mal leidet vielleicht wieder ein Kind unter einer Beiß-
Attacke eines gefährlichen Hundes. Bodo Pfalzgraf, Vorsitzender der
Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) Berlin: "Viele Hundehalter
erkennen die Gefahren nicht. Sie sind sich ihrer Verantwortung
überhaupt nicht bewusst."

Die Bezirksämter sind mit der Überwachung hoffnungslos überfordert.
Nicht nur das fehlende Personal, auch die unzureichende Ausrüstung
sind ein großes Problem. Dabei kommt der Polizei immer nur die Rolle
des Retters in der Not zu. Und auch dafür ist der normale Funkwagen
nicht ausgestattet. Nach den immer wieder aufkommenden Diskussionen um
die Kampfhunde-Problematik hat in den vergangenen Jahren jedes
Bundesland seine eigene Verordnungen und Gesetze erlassen. Doch
richtig umzusetzen sind sie nicht. "Das ist wieder ein typisches
Beispiel für ein Gesetz, das gut gemeint, aber personell nicht
unterfüttert ist", so der Gewerkschaftschef "das beste Gesetz nützt
nichts, wenn keiner da ist, es zu kontrollieren."

Wenn ein ungeeigneter Hundehalter nach einem Vorfall angezeigt wird,
kommen Sanktionen oft zu mild und zu langsam. In sozialen Brennpunkten
von Berlin sind ohnehin etwa 50 % aller Hunde nicht registriert
schätzt die DPolG. "Gefährliche Hunde gehören auch nicht in die Hände
von Straftätern" warnt der Landeschef.

Die DPolG Berlin fordert, dass alle Streifenwagen mit wirksamen
Distanzwaffen, wie etwa Tasern, ausgestattet sind. Nur so können
selbst die gefährlichen Hunde blitzschnell außer Gefecht gesetzt
werden, ohne Passanten und Gaffer zu gefährden. Außerdem müssen bei
den Ordnungsämtern Chiplesegeräte vorhanden sein. Zusätzlich muss es
eine Datei geben, aus der rund um die Uhr abgefragt werden kann, wer
Besitzer des Hundes ist.

Erst am Wochenende musste ein Polizist in Pankow einen
Rottweiler erschießen, nachdem der Hund mehrfach eine Frau gebissen
hatte.




 



 

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