Aktuelle Meldungen     Nachrichten suchen    kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

AHO Aktuell - 29.03.2007

Schweiz: Mehr Meldungen über unerwünschte Vorkommnisse mit Tierarzneimitteln


Bern (aho) - Im Jahr 2006 erhielt das Schweizerische
Heilmittelinstitut "Swissmedic" 118 Meldungen über unerwünschte
Vorkommnisse mit Tierarzneimitteln. Dies sind gut 40 % mehr Meldungen
als im Vorjahr. Weitere 55 Meldungen betrafen Impfstoffe für Tiere,
welche vom Institut für Viruskrankheiten und Immunprophylaxe
zugelassen und überwacht werden. Diese Zahlen belegen, dass sich das
System zur Verbesserung der Tierarzneimittelsicherheit bis heute gut
etabliert hat. Die Zunahme der Meldungen kann nicht mit gehäuften
Risiken von Tierarzneimitteln gleichgesetzt werden. Sie ist vielmehr
darauf zurückzuführen, dass die praktizierenden Tierärzte und
Tierärztinnen sowie die Vertriebsfirmen von Tierarzneimitteln ihre
Meldepflicht verstärkt wahrnehmen. Ein wirksames Meldesystem hilft,
neue Risiken zu erkennen und zu vermeiden. Swissmedic will im
laufenden Jahr weiter informieren, damit unerwünschte Vorkommnisse mit
Tierarzneimitteln tatsächlich gemeldet werden.

Kleintiere besonders betroffen

Die Meldungen zu den verschiedenen Arzneimittelgruppen und den
behandelten Tieren entsprechen weitgehend den in den Vorjahren
beobachteten Trends: Zu häufig eingesetzten Arzneimitteln erhält
Swissmedic die meisten Meldungen. Gut die Hälfte der Fälle betreffen
Antiparasitika und drei Viertel aller Meldungen beziehen sich auf
Arzneimittel für Kleintiere, namentlich Hunde und Katzen. In fast 80 %
der Fälle gilt der Zusammenhang zwischen der Anwendung des
Tierarzneimittels und der unerwünschten Reaktion als belegt. Im 2006
mussten aber keine neuen risikomindernden Massnahmen umgesetzt werden.

Um die Meldungen über unerwünschte Vorkommnisse mit Tierarzneimitteln
zu erfassen und zu bewerten (sog. Vigilance), arbeitet Swissmedic mit
dem Institut für Veterinärpharmakologie und - toxikologie der
VETSUISSE-Fakultät der Universität Zürich zusammen. Die
VETSUISSE-Fakultät agiert als Meldestelle, welche den Zusammenhang der
unerwünschten Wirkung mit dem Arzneimittel eruiert, während Swissmedic
die sicherheitsrelevanten Maßnahmen umsetzt.

Seit letztem Herbst orientiert die Website "www.vetvigilance.ch" über
die Vigilance im Veterinärbereich. Diese Plattform macht alle für die
Tierärzteschaft wichtigen Informationen zum Meldesystem an einem Ort
verfügbar und informiert über aktuelle Probleme wie die zunehmende
Resistenz von Parasiten der kleinen Wiederkäuer gegen Antiparasitika.

Gesetz schreibt Meldepflicht vor

Das Anfang 2002 in Kraft getretene Heilmittelgesetz verpflichtet nebst
den Firmen auch Fachpersonen, welche gewerbsmäßig Tierarzneimittel
anwenden oder abgeben, vermutete schwerwiegende unerwünschte oder
bisher nicht bekannte Arzneimittelwirkungen und Qualitätsmängel zu
melden. Dieses ab 2003 systematisch eingeführte Meldesystem hat sich
im Laufe der letzten Jahre zunehmend etabliert.




 



 

  zum Seitenbeginn


© Copyright

AHO Aktuell ist ein Service von ANIMAL-HEALTH-ONLINE und @grar.de