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AHO Aktuell - 25.04.2007

Tierschützer: Eisbären aus Handaufzucht enden verhaltensgestört


Hamburg (aho) - Der Giessener Tierschutzprofessor Hanno Würbel fordert
angesichts des Rummels um den Eisbären "Knut" die grundsätzliche
Abschaffung der Eisbärenhaltung in Zoos. "Eisbärenhaltung geht nicht",
sagt er der ZEIT und begründet seine Ansicht mit Verhaltensstörungen
der gefangenen Tiere. Würbel wendet sich außerdem nachdrücklich gegen
die Handaufzucht von Eisbären mit der Flasche wie im Fall Knut. "In
vielen Fällen enden diese Tiere verhaltensgestört, lassen sich nicht
in eine Gemeinschaft eingliedern, müssen dann später weiterverkauft
oder gar getötet werden", sagt der Wissenschaftler der Universität
Gießen der ZEIT.

Eisbären durchstreifen laut Würbel in der Natur riesige Reviere,
deswegen litten sie im Zoo besonders. Das gelte auch für Elefanten
und Raubkatzen. Die Umgestaltung von Käfigen in naturnahe Gehege habe
daran nur wenig geändert "Bei Raubtieren ist nachgewiesen: Je größer
das natürliche Territorium ist, desto häufiger leiden sie unter
stereotypen Verhaltensweisen im Zoo, desto höher ist auch ihre
Jungensterblichkeit. Der Eisbär steht da ganz oben."

Hanno Würbel plädiert dafür, die Raubtierhaltung "einfach auslaufen"
zu lassen. "Ich denke, man sollte Arten zeigen, die man vernünftig
halten kann, und gleichzeitig überlegen, wie können wir die so
halten, dass die Leute sich dabei amüsieren."



 



 

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