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AHO Aktuell - 26.04.2007

Kleintierpraxis: Mischlingshunde sind nicht gesünder als Rassehunde


Hannover (aho) - Mischlingshunde werden oft im Vergleich zu
Rassehunden als anspruchslos und allgemein gesünder beschrieben. Da
jedoch derzeit keine gezielten Untersuchungen zur
Erkrankungshäufigkeit von Mischlingshunden in Deutschland vorliegen,
haben Veterinärmediziner von der Tierärztlichen Hochschule dieses
Thema anhand der zugänglichen Literatur und anhand der Patientendaten
der Klinik für kleine Haustiere der Tierärztlichen Hochschule Hannover
der letzten zehn Jahre untersucht.

Bei den untersuchten Erkrankungen Hüftgelenksdysplasie, fragmentierter
Processus coronoideus, Diskopathie, Kreuzbandriss, Pyometra,
Demodikose, Pyodermie, Keratitis, Torsio ventriculi und
Ösophagusdilatation zeigte sich eine durchschnittliche Beteiligung von
Mischlingshunden im Verhältnis zu ihrem Anteil an der Gesamtpopulation
(22,3 %). Lediglich bei Mammatumoren (24,0 %) und Frakturen von
Gliedmaßen (32,5 %) waren Mischlingshunde prozentual häufiger
vertreten als in der Gesamtpopulation. Da jedoch in weniger als 5 %
der Fälle Kenntnis über die Rassenzusammensetzung der Mischlingshunde
in der vorliegenden Untersuchung bestand, ist eine Beurteilung nach
Einschätzung der Wissenschaftler der Ergebnisse schwierig. Da ein
Mischlingshund in seiner genetischen Disposition stark von seinen
Vorfahren abhängig ist, kann keine Vorhersage hinsichtlich der
Erkrankungsgefährdung bei diesen Hunden gemacht werden. Alleine dass
ein Hund als Mischlingshund einzustufen ist, ist jedoch nicht mit
besserer Gesundheit korreliert.


E. Switzer, I. Nolte
Ist der Mischling wirklich der gesündere Hund? - Untersuchung zur
Erkrankungsanfälligkeit bei Mischlingen in Deutschland
Praktischer Tierarzt 88: Ausgabe 1, S 14-19 (2007)




 



 

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