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AHO Aktuell - 17.05.2007
Unwissenheit schadet: Rehkitze nicht anfassen und nicht stören!
Hamburg (idw) - "Rehkitze auf keinen Fall anfassen, ruhig liegen
lassen und nur aus großer Entfernung beobachten". Darum bittet die
Deutsche Wildtier Stiftung eindringlich alle Spaziergänger, die ein
Rehkitz entdecken. Denn eine große Gefahr für die Jungtiere, die jetzt
im Mai und Juni zur Welt kommen, sind die Menschen. Viele halten ein
allein gelassenes Rehkitz für verwaist und wollen es mit nach Hause
nehmen. Dabei ist das Alleinlassen der Kitze ein Schutz für die Tiere:
die weiblichen Rehe (Ricken) bleiben täglich zum Säugen nur für 35
Minuten bei ihren Jungen. So verhindern sie, dass potenzielle Feinde
auf die Jungtiere aufmerksam werden.
Zusätzlich schützt der "Drückinstinkt" das kleine Reh: Droht
irgendeine Art von Gefahr, drückt es sich fest auf den Boden und
bleibt bewegungslos liegen. Etwa eine Woche bleibt das Rehkitz nach
der Geburt im hohen Gras. Häufig jedoch wird ihm sein Instinkt in
dieser Zeit auch zum Verhängnis: Große Landwirtschaftsmaschinen töten
jährlich zehntausende Kitze beim Mähen.
Der richtige Umgang mit Rehkitzen:
Grundsätzlich sollen Jungtiere nicht angefasst werden. Nur die
Beobachtung aus größerer Entfernung mit dem Fernglas garantiert, dass
die Ricke nicht gestört wird. Ist auch nach längerem Beobachten
unklar, ob das Jungtier verwaist ist, sollten die zuständigen Jäger,
die Försterei oder auch die Polizei informiert werden. Sie
organisieren die nächsten Schritte. Auf keinen Fall sollte der
Einzelne auf eigene Faust handeln: solche falsch verstandene Tierliebe
schadet den Tieren.
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